Читать книгу Am liebsten barfuß - Chris Livina - Страница 15

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ganzen Frühling lang hatte es geregnet, die Wiesen waren völlig durch-geweicht und trotzten gut getränkt und saftig grün dem heißen Som-mer. Die Camper von gestern Abend grüßten freundlich und wollten sie in ein Gespräch verwickeln, aber Lin nickte nur kurz und setzte ihre Suche fort. Hinter einem alten Volvo steckte Hering Nummer drei, fast hätte der linke Hinterreifen ihn erwischt und Pat hätte eine Menge Ärger gekriegt.

Nur noch einer, dann hatte sie es geschafft. Sie ließ die Heringe in ihrer Hand hin- und herklirren und kam auf die Idee, am Nachmittag ein Windspiel aus ihnen zu basteln. Mit Hilfe einer von Pats Zangen konnte sie die Heringe vielleicht in interessante Formen biegen. Mal sehen. Lin nahm ganz automatisch den Weg zurück, bis sie die An-meldung fast erreicht hatte. Da fiel ihr das Fahrrad ein, oje, das hatte sie ganz vergessen. Sie begann zu laufen, ihre Füße patschten durch das nasse Gras. Es regnete nun stärker, das gelbe Rad konnte sie schon im Gras vor dem Zaun liegen sehen.

Eine schmale, dunkle Gestalt stand darüber gebeugt und Lin brems-te erschrocken ab, rutschte auf dem nassen Schotter aus und fiel der Länge lang in eine Pfütze. Fluchend kam sie hoch und rannte mit aufgeschlagenem Unterarm weiter, um das alte Fahrrad zu retten vor dem vermeintlichen Dieb. „Hey“, rief sie laut und wunderte sich über ihren eigenen Mut. „Das ist mein Rad ...“, fügte sie etwas leiser hinzu und blieb am Tor stehen.

Die Gestalt hob den Kopf und richtete sich auf, zu ihrer Verwunde-rung war sie kaum größer als sie selbst, vielleicht ein paar Zentimeter. Ein paar Sekunden starrten sie sich an und Lin erkannte, dass es ein Junge war, im blauen Anorak, den Kopf mit der Kapuze bedeckt. Sie trat vor. „Das ist mein Rad“, wiederholte sie leise, aber bestimmt.

Der Junge nickte. Er strich sich eine schwarze Haarlocke aus seinem

Am liebsten barfuß

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