Читать книгу Am liebsten barfuß - Chris Livina - Страница 16

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regennassen Gesicht und schob die Kapuze ein Stück zurück, um das Mädchen besser erkennen zu können. „Ein Pedal war abgefallen“, sag-te er mit überraschend ruhiger Stimme. „Ich hab’s wieder drangebaut – der Ständer ist auch lose, ich wollte – ähm – … ich kann das repa-rieren … wenn du willst“, fügte er leise hinzu.

Lin atmete voller Misstrauen aus. „Lass mein Rad in Ruhe und hau ab“, zischte sie und der Junge trat unwillkürlich einen Schritt zu-rück. Verlegen wischte er die Hände an seiner Jeans ab.

„Ich wollte es nicht stehlen, ehrlich.“

Sie nahm ihm das Fahrrad ab. Leicht drehte sich das Pedal in der Drehkurbel, die seit Jahren lose gewesen war. Pat konnte es nicht repa-rieren, er hatte es versucht. Lin schaute den Jungen überrascht an, der sie mit großen, blauen Augen ansah. Er war tatsächlich ungefähr so groß wie sie, barfuß, hielt irgendein Werkzeug in der Hand.

„Ich geh dann mal“, meinte er und wischte sich mit dem Hand-rücken über das nasse Gesicht.

„Ähm, danke”, krächzte sie und er drehte sich noch einmal um und lächelte. Dieses Lächeln spürte Lin bis in ihren Bauch hinein, wo es ungewohntes Ziehen verursachte. Ihre Blicke trafen sich und sie bemerkte neben seinen klaren Augen die ausgeprägten Grübchen, die sein Lächeln besonders machten. Sein Gesicht wurde eingerahmt von fast kinnlangen dunklen Locken. Nass klebten sie an seinen Wangen.

„Wie heißt du?“, fragte der Junge zögernd, während Lin sich am Fahrradlenker festkrallte, um nicht zurückzuweichen und davonzu-laufen.

„Lin. Und du?“

„Joel.“

Für einen Moment war nur das Rauschen des Regens zu hören und das leise Ploppen, mit dem die Regentropfen in den Pfützen lan-deten.

„Ich muss heim“, sagte Lin scheu und schob das Rad Richtung Gatter.

Am liebsten barfuß

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