Читать книгу Am liebsten barfuß - Chris Livina - Страница 72
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Kaffeepulver ging daneben. Erst jetzt kam ihm der Gedanke, dass er noch nie ein Mädchen mit nach Hause gebracht hatte.
Seine Mutter wischte sich zuerst mit der Hand über die Stirn und streckte dann beide Hände nach der neuen Besucherin aus. Ehe sich Lin versah, hatte Teresa sie an ihren kolossalen Busen gedrückt und sie herzlich willkommen geheißen.
Joel schaltete die Kaffeemaschine ein. Als er sich umdrehte, grinste er über das verdatterte Gesicht des Mädchens. Da musste sie durch. So war seine Mom nun mal. Trotzdem meinte er gedehnt: „Maaaann, Teresa ...“
„Lass mich doch!“, ereiferte sie sich fröhlich und meinte an Lin gewandt: „Schön, dass du da bist, Kind. Und lass dir von Joel nicht auf der Nase herumtanzen. Der Junge steckt voller Flausen.“
Lin nickte und brachte ein Lächeln zustande.
Teresa warf ihrem Sohn einen triumphierenden Blick zu und nahm ihre Friseurschere wieder zur Hand.
„Lin Stroker, bist du das?“, meldete sich die alte Dame mit brüchi-ger Stimme aus ihrem niedrigen Sessel.
„Ja, Mrs. Miller“, antwortete Lin und ging um den Sessel herum. Die Alte ergriff Lins Hände. Ihre runzeligen Finger waren kalt. „Wie geht es dir, Kind?“, fragte Mrs. Miller. „Was macht Patrick?“
„Es geht ganz gut“, log die Gefragte und ihr Gesicht verlor an Farbe. „Wir haben viel Arbeit auf dem Campingplatz.“
„Ja, ja“, meinte Mrs. Miller in bedauerndem Ton. „Das arme Gör hat seine Mutter verloren, Teresa, wussten Sie das? Ein Autounfall, Lin, nicht wahr? Und schwanger ist sie gewesen, die Christin. So eine fidele junge Frau, nicht wahr, einfach so aus dem Leben gerissen. Und der Vater ist nun alleine mit dem Mädchen. Man sagt, er sei regel-mäßig betrunken ...“
Zwischen Teresas dunklen Augenbrauen entstand eine steile Falte.
„Das reicht!“, Joel packte Lin am Arm, deren Züge aschfahl ge-worden waren. Dann beförderte er sie in den Flur und umarmte sie