Читать книгу Am liebsten barfuß - Chris Livina - Страница 75

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Lin und Joel gingen den schmalen Feldweg entlang, der hinter dem Kapitänshaus anfing und von den Leuten aus der Gegend „Eselsweg“ genannt wurde. Beide waren schweig-sam, nur ihre Schritte knirschten auf dem unbefestigten Weg. Von Zeit zu Zeit gerieten ihre Hände im Gehen aneinander, was sich für Lin jedes Mal anfühlte, als ob sie einen kleinen Stromschlag bekäme. Joel wirkte gelassen, doch seine gut ausgebildeten Maskie-rungsfähigkeiten verbargen, dass er fieberhaft überlegte, wie er es rechtfertigen könnte, ihre Hand zu halten.

Die Sonne stand hoch am Himmel und ließ die Schokolade von Lins Schokocookies aufweichen, das spürte sie durch die Packung. Ihre Finger fuhren nervös über die knisternde Plastikverpackung. „In Marjams Laden ist letzte Nacht eingebrochen worden“, berichtete sie und umrundete einen Hundehaufen.

„Echt?“, tat Joel überrascht und vermied angestrengt, sie anzu-sehen.

„Ja … nur, dass der ‚Dieb' nichts gestohlen hat, sondern … Ord-nung gemacht hat.“

Er gab sich ehrlich Mühe, ein Grinsen zu unterdrücken, dann meinte er wenig geistreich „Ach?“

Lin betrachtete ihn verwundert, aber er schaute sie nur fragend an, so dass sie fortfuhr: „Der Einbrecher hat nichts gestohlen. Stattdessen hat er den ganzen Laden auf Vordermann gebracht. Alle Regale aufge-räumt. Waren aufgefüllt. In der richtigen Reihenfolge. Sogar geputzt hat er …“

„Oder sie“, warf Joel ein.

„Sie?“

„Naja, es könnte doch auch eine Frau gewesen sein“, gab er zu bedenken.

„Ja dann halt er oder sie“, räumte sie etwas verärgert über die Unterbrechung ein.

Joel freute sich, dass ihm das Ablenkungsmanöver gelungen war.

Am liebsten barfuß

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