Читать книгу Am liebsten barfuß - Chris Livina - Страница 81

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„Von meiner Mutter“, erklärte Lin leise. „Sie kannte sich aus mit Kräutern und wusste, wo sie zu finden sind. Als ich noch klein war, hat sie mich oft mitgenommen. Sie hat sie für alles benutzt. Zum Ver-sorgen von Wunden, als Gewürz, als Gemüse ...“

„Klingt interessant“, meinte Joel. „Meine Mutter setzt regelmäßig Arnika auf. Das ist so ähnlich, glaube ich.“

„Ja“, antwortete das Mädchen einsilbig. „Glaub schon.“ Mit je-dem Schritt, der sie zurück nach Wrestlington führte, wurde sie stiller. Plötzlich war das Erlebnis vom Vormittag wieder da.

„Der Vater ist regelmäßig betrunken …“, hallte Mrs. Millers Stimme hämisch durch Lins Kopf. „Die Mutter … schwanger … so ein Jammer ...“ Lin schluckte schwer.

Joel schaute sie von der Seite an. Was war nur los? Plötzlich ent-glitt sie ihm und er hatte den Moment verpasst, als es begonnen hatte. Um sie wieder aufzumuntern, riss er einen breiten Strohhalm ab. „Ich kenn mich mit Kräutern nicht aus“, nahm er das Gespräch wieder auf. „Aber ich kann auf einem Strohhalm musizieren!“

Er holte tief Luft, legte den Grashalm an seine Lippen und be-gann „Ma-na-ma-na“ zu spielen. Das hörte sich lustig an und als er unbeholfen mit seinem verbundenen Fuß zu tanzen begann, musste Lin unwillkürlich lachen.

„Du verrückter Kerl!“, rief sie und klatschte Applaus, als er einen Kratzfuß vor ihr machte wie ein Zirkusartist.

Er schenkte ihr ein umwerfendes Lächeln und legte im Gehen spontan den Arm um sie.

Lin schoss vor Freude die Röte ins Gesicht.

„Ich fahre dich nach Hause“, schlug er vor, als ihr Fahrrad in Sichtweite kam.

„Wie willst du das machen?“

„Du wirst schon sehen.“ Joel stieg auf das Rad und dirigierte das Mädchen auf den Lenker und schon ging sie ab, die wilde Luzie.

„Halt dich gut fest!“

Am liebsten barfuß

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