Читать книгу Unser Schrebergarten für Dummies - Christa Pöppelmann - Страница 42
Grabeland und andere Brachen
ОглавлениеGrabeland ist klassischerweise Land, das nur saisonweise an Kleingärtner verpachtet wird, weil es mittelfristig anderen Zwecken dienen soll. Grabeland ist quasi die Quintessenz des Nutzgartens. Man bekommt einige Quadratmeter Beet für den Gemüseanbau, sonst aber gar nichts. Natürlich dürfen Sie auch ein paar hübsche Blumen einschmuggeln, aber der Anbau mehrjähriger Pflanzen ist nicht gestattet.
Klassisches Grabeland ist selten geworden. Wenige Grundbesitzer machen sich die Mühe, wegen ein paar Euro Pacht eine solche Zwischennutzung zu organisieren. Es gibt jedoch etwas sehr Ähnliches, was immer mehr in Mode kommt. Einen einheitlichen Begriff dafür gibt es nicht: Es wird von Mietgärten, Pachtgärten, Mietäckern, Gemeinschaftsäckern, Selbsternte und Saisongärten, in Süddeutschland und Österreich auch von Krautgärten gesprochen. Was aber versteht man darunter?
Ackerland für den Gemüseanbau wird parzellenweise für eine Saison verpachtet.
Die Parzellen sind viel kleiner als Schrebergärten. Sie reichen von etwa 20 bis 200 Quadratmetern.
Sie befinden sich meist im Umland größerer Städte.
Wie bei klassischem Grabeland pachtet man nur ein Stück Land für Gemüse. Keine Laube, keine schöne Terrasse, nichts zum Erholen, nichts, was Privatsphäre garantiert. Allenfalls können Sie einen mitgebrachten Liegestuhl aufstellen oder eine Picknickdecke am Rande des Geländes ausbreiten.
Verpächter sind oft die Landwirte und Landwirtinnen selbst. Oder aber sie kooperieren mit einem gewerblichen Anbieter.
In der Regel bestellt die Besitzerfamilie den größten Teil des Geländes im Frühjahr professionell und sät oder setzt einen bunten Mix aus 20 oder mehr gängigen Gemüsearten. Ein kleiner Teil jeder Parzelle bleibt frei und kann von den künftigen Pächtern selbst bestellt werden.
Die Pflege – und natürlich die Ernte – sind Sache der Pächter. Sie bekommen jedoch Wasser zum Gießen, die nötigen Geräte und oft auch fachliche Beratung gestellt.
Da es keine einheitliche Bezeichnung dafür gibt, ist es auch nicht ganz leicht, herauszufinden, ob es in der eigenen Region ein solches Angebot gibt. Es existieren jedoch inzwischen einige überregionale Anbieter, die mit Landwirten an verschiedenen Standorten kooperieren.
Meine Ernte GmbH (
www.meine-ernte.de
), deutschlandweit aktivAckerhelden (
www.ackerhelden.de
), deutschlandweit aktivMünchner Krautgärten (
www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Kommunalreferat/stadtgueter/krautgaerten.html
), mehrere Standorte auf den kommunalen StadtgüternTegut Saisongärten (
www.tegut.com/saisongarten.html
), mehrere Standorte im Verbreitungsgebiet der tegut-Supermärkte in Hessen, Thüringen und NordbayernSonnenäcker (
www.unserland.info/projekte/sonnenaecker
), mehrere Standorte in Süddeutschland auf den Mitgliedsbetrieben des Regional-Vermarkters Unser Land e. V. (nur Vorbereitung des Ackers, keine Pflanzung)
Weitere Projekte sind etwa auf der Website grüneliebe.de/rund-um-den-garten/mietgarten-anbieter/ zusammengetragen.