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Hitzewallungen

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»Ich kann keine Pullover mehr tragen, weil es mir manchmal plötzlich so warm wird, dass ich sogar im Winter alle Fenster aufreißen und so viele Kleiderlagen wie nur möglich ausziehen muss.«

Hitzewallungen gehören zu den häufigsten klimakterischen Symptomen in unserem Kulturkreis und treten bei rund 70 bis 85 Prozent aller Frauen in den Wechseljahren auf.16 Sie können nur sehr schwach ausgeprägt sein oder aber auch so stark, dass sie zu Schlafmangel und nachfolgenden Depressionen führen.

Sie beginnen als ein plötzliches, vorübergehendes Wärmegefühl, das sich auf Gesicht, Kopfhaut und Brustregion zu einem intensiven Hitzeempfinden verstärken kann und unter Umständen mit Hautrötung und Schweißausbrüchen einhergeht. Manchmal erhöht sich auch die Herzschlagfrequenz, es kommt zu einem Kribbeln in den Händen und/oder Übelkeit und Schwindel. In einigen Fällen folgt auf die Hitzewallungen ein Gefühl des Fröstelns. Bei den meisten Frauen beginnen die Hitzewallungen in den Wechseljahren kurz vor oder während der Menstruation. Da sie vom sinkenden Östrogenspiegel und dem steigenden FSH-Spiegel ausgelöst werden, nimmt ihre Häufigkeit im Allgemeinen zu, wenn die Monatsblutungen tatsächlich enden; dann ist der Östrogenspiegel am niedrigsten und der FSH-Spiegel am höchsten. Die Hitzewallungen verschwinden in der Regel ein oder zwei Jahre nach der endgültig letzten Regel, auch wenn sie in einigen (recht seltenen) Fällen noch viele Jahre andauern können.

Zu diesen Hitzewallungen kommt es, wenn sich Blutgefäße in der Haut von Kopf und Hals weiter als in der Regel öffnen, sodass mehr Blut in diese Region gelangen kann, was zu einer Erwärmung und Rötung der betroffenen Hautareale führt.

Neben hormonellen Veränderungen können äußere Faktoren die Intensität und Dauer der Hitzewallungen einer Frau beeinflussen: Verstärkend wirken psychische Faktoren, wie Ängste und Spannungen, aber auch eine Ernährung, die reich an einfachen Zuckern und raffinierten Kohlenhydraten ist, wie man sie in Fruchtsäften, Kuchen, Plätzchen, Süßigkeiten, Weißbrot, Wein, Bier usw. findet. Kaffee, selbst entkoffeinierter, löst sie bei einigen Frauen aus. Übergewicht und Zigarettenkonsum sind gleichfalls Risikofaktoren.17 Es gibt viele Methoden, um Hitzewallungen zu behandeln. In ungefähr 95 Prozent aller Fälle hilft eine Östrogensubstitution. Eine Hautcreme mit Progesteron wirkt ebenfalls bei rund 85 Prozent aller Frauen in den Wechseljahren; bereits ein Viertel Teelöffel pro Tag, in die Haut einmassiert, kann Erleichterung bringen18 (siehe dazu auch fünftes Kapitel). Gewisse Antidepressiva haben sich als hilfreich bei Hitzewallungen erwiesen. Allerdings gehören Übelkeit, Mundtrockenheit, verminderter Appetit und Schlaflosigkeit zu den Nebenwirkungen.19

Der Wirkstoff Clonidin, eigentlich gegen hohen Blutdruck eingesetzt, reduziert bei über die Haut aufgenommener Anwendung Hitzewallungen um 80 Prozent. Zu seinen Nebenwirkungen gehört niedriger Blutdruck, Mundtrockenheit und Sedierung.20 Eine bessere Option könnten da Meditation und Entspannungstechniken sein, etwa eine langsame, tiefe Bauchatmung, wenn eine Hitzewallung einsetzt.21 Studien zeigen, dass Meditation Hitzewallungen bei 90 Prozent der Frauen verringert, und das ganz ohne Hormontherapie.22 Der Grund liegt darin, dass Meditation Stresshormone absenkt.

Vielen Frauen hilft es auch, wenn sie ihre Ernährung umstellen (siehe auch siebtes Kapitel). Sojaprodukte (insgesamt 45 bis 160 mg Soja-Isoflavone pro Tag) schaffen Erleichterung, ebenso viele Kräuter, wie die Traubensilberkerze, Dong Quai oder Mönchspfeffer, Maca und Pueraria mirifica. Akupunktur ist darüber hinaus ebenfalls sehr wirksam. (Diese Ansätze werden im sechsten Kapitel beschrieben.)

Weisheit der Wechseljahre

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