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Die Kompanie Dunkerque

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In der Kompanie Mercier hatten wir Louis Joannin, in der Kompanie Dunkerque werden wir es mit Charles Binon zu tun haben.

Charles Binon, ursprünglich aus La Machine, wird nach dem Krieg bis zu seinem Tode in Druy leben. Dieser aufrechte und integre Mann lebte außerhalb der dörflichen Gemeinschaft, was mit seiner Rolle in der Résistance zu tun hatte[33]. Nach seiner Rückkehr aus der Kriegs-Gefangen-schaft Weihnachten 1943 war er dem Marquis Christian de Saint Phalle von der Bewegung Vengeance im Schloss Montgoublin nahe Saint Benin d’Azy begegnet. Seitdem engagierte er sich in der Widerstandsbewegung. In der Folgezeit nahmen Mitarbeiter des Kommandanten de Soultrait Fühlung mit ihm auf, die Männer suchten, um den Bloc Maquis Decize aufzubauen.

Es gab durchaus ein gewisses Misstrauen gegenüber den neuen Widerstandsgruppen, das von der Kommandantur des Départements ausging.

„Denn jeder ein bisschen vorlaute Typ konnte seine eigene Kompanie, dann sein eigenes Bataillon gründen“, sagte Binon.

So wurde Charles Binon Mitglied im Bloc Maquis Decize, im Trainingslager von Vauzé, mit einer 6,35er Armeepistole in der Tasche und nur drei Kugeln im Magazin. Weil der vom Kommandanten de Soultrait versprochene Abwurf von Nachschubmaterial via Fallschirm von Seiten der S.A.S ausblieb, besorgte er sich eine Maschinenpistole bei Saint-Phalle in Ouroux, „um nicht allzu blöd da zu stehen“.

Weil es, als es am nötigsten war, keinen Nachschub von Seiten der S.A.S gab, werden sich die Maquisards alles, was sie in Sachen Waffen bekommen konnten, von den Deutschen holen.

Deshalb empfing Binon als Unteroffizier (er war Chef-Sergeant) den Befehl, mit den Reserveoffizieren in Kontakt zu treten. Er besuchte Monsieur Guyot, Schulleiter von Ville-Langy, dann Monsieur Lacour, Schulleiter von Anlézy, die sich ihnen ohne zu zögern anschlossen. Hauptmann Lacour wurde Chef der Kompanie und gründete seinerseits die dritte Kompanie des Bloc, wobei er von dem Unteroffizier Ponge unterstützt wurde.

Für Charles Binon ist dieser Zeitabschnitt im Widerstand zur Tragikomödie geworden:

„Tragisch, weil es Tote gegeben hat, manchmal konnte man törichter kaum sein, aber es gab auch Heldentaten und unvergessliche, mit Bravour gemeisterte Aktionen.

Es gab jetzt immerhin eine gewisse patriotische Begeisterung, aber auch unvorstellbar törichte Ideen und Fahrlässigkeiten. Es gab Schönes und weniger Schönes, es gab Abrechnungen, überreichlich. Es gab Dinge, über die man nicht sprechen kann, über die ich niemals sprechen werde.

Am schwierigsten war es, sich Befehlen unterzuordnen, Befehlen, die alle „vom rechten Weg“ waren. Es gab mindestens drei oder vier Götter, die eifersüchtig ihre Privilegien hüteten“, sagte Binon. Binon trat der sogenannten Compagnie Dunkerque, geleitet von Leutnant Dumeurger bei. Dieser weihte ihn über die Vorgeschichte dieser Kompanie ein. Ihr war es als 104. Artillerie-Regiment nämlich im Gegensatz zu vielen anderen gelungen, gemeinsam mit den Alliierten in Dünkirchen zu landen.

Diese Widerstandsgruppe hielt sich nie lange an ein und derselben Stelle auf: Von Vauzé in der Nähe von Verneuil kommend, richtete sie sich dann

um den 12. August in Lomboué, einige km von Anléz entfernt ein. Sie bestand aus nur etwa 12 Männern. Gering bewaffnet, besaßen sie nichtsdestoweniger ein leichtes Maschinengewehr F.M. 24, das sie in einem Tümpel gefunden hatten, mit verrostetem Lauf, ferner ein richtiges Maschinengewehr, einige Karabiner und Revolver.

Im August 1944 wurde der Bestand der Kompanie auf 40 Mann verstärkt, ebenso ihr Material und ihre Bewaffnung. Sie besaßen jetzt einen Peugeot 402, auf den sie das MG montiert hatten und sie hatten einen alten Kleinlaster vom Bergwerk beschlagnahmt, der mit Gas fuhr. Um diese Zeit richtete sich die Widerstandsgruppe in der Domaine Grillot ein, mitten im Wald von Pavillon, zwischen Trois-Vèvres und Druy, weil sie nahe der Achse Nevers-Decize sein wollten.

Es war diese Gruppe, die am 31. August den Hinterhalt bei der Farm de l’Etang legte[34].

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