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André Miéville berichtet: [3]

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„In den ersten Septembertagen befanden sich einige bunt zusammengewürfelte Kolonnen des Feindes, meist begleitet von einem oder zwei Panzern, im Verlauf von kurzzeitigen Ortswechseln in ständiger Bewegung, wobei sie stets die ihnen auferlegten Sicherheitsmaßnahmen zu befolgen hatten. Weil sich die Deutschen immer in einem Zustand der Alarmbereitschaft befanden, waren sie so erschöpft, dass sie nicht mehr zu schlafen vermochten.

Hierbei bewegten sich die vom Südwesten her kommenden feindlichen Konvois in Richtung Nordost, allgemein in Richtung Dijon.

Sie benutzten die folgenden Routen:

Nevers – Decize – Digoin – Paray-le-Monial – Monceau-les-Mines – Dijon

Bourbon-Lancy – Autun – Chagny – Dijon.

Am 1. September sahen Mitglieder von der Widerstandsgruppe Julien, wie ein feindlicher Konvoi in einen der von ihnen gelegten Hinterhalte hineinfuhr und zwar bei dem Dorf Druy-Parigny auf der Strecke Nevers – Decize.

Drei Kampfgruppen, außerdem zwei englische leichte Maschinengewehre, ein Mörser und zwei Jeeps nahmen an dieser Operation teil.

Die (deutsche) Kolonne erschien gegen 18 Uhr: wir ließen das erste leichte Maschinengewehr, montiert auf einen Reisebus und einen kleinen Lastwagen, vorbei. Wir nahmen die folgenden leichten Fahrzeuge unter Feuer der Maschinenpistolen, während die Maschinengewehre die folgenden Lastwagen angriffen. Dieser Angriff dauerte insgesamt drei Minuten. Der Feind war zahlenmäßig stark überlegen; er hatte bereits Stellung bezogen und begann, mit seinen Mörsern und schweren Maschinengewehren zurückzuschlagen. Es lohnte nicht, sich auf einen Kampf einzulassen. Zwei Lastwagen brannten; das Ergebnis war erfreulich, das Ziel erreicht: ein weiterer Nadelstich. Der Rückzug vollzog sich normal und ordnungsgemäß.

Von Druy-Parigny brachen die S.A.S.-Truppen alsdann wieder auf, um die Kolonne mit ihren Jeeps an anderer Stelle zu bedrängen. Unsere Männer zogen per Lastwagen wieder ab[4] bis zum Wald von les Essarts und warteten den Bericht der englischen Patrouillen ab.

Um 21 Uhr kam ein Jeep um uns mitzuteilen, dass es sich um eine wichtige deutsche Kolonne handelte und dass es unmöglich sei, weitere Hinterhalte zu legen.

Von 18 bis 22 Uhr schossen die Deutschen auf die Stellen, wo sich die Hinterhalte befanden und verstreuten eine Unmenge von Granaten, schweren Geschossen und Minen.

Weitere Angriffe fanden am selben Tag auf zahlreichen Straßen des Départements statt. Nichtsdestoweniger gelang es aber auch den Deutschen, die Teil von wichtigen Kolonnen und hervorragend bewaffnet waren, immer wieder, an den Hinterhalten vorbeizukommen.

Sie haben im Übrigen teuer dafür bezahlt, ließen auf den Straßen zahlreiche Auto- und LKW-Wracks zurück als beredtes Zeugnis von der Kampfkraft der Maquis-Verbände. Um die Deutschen nachhaltig am Vorankommen zu behindern, wären schwere Maschinengewehre und Mörser vonnöten gewesen, Waffen, die die Widerstandsverbände gar nicht besaßen. Nichtsdestoweniger wurden weiterhin Hinterhalte gelegt.“


Bild 1:Druy Parigny, das Schloss

Lithographie von E. Bussière, Anf. 19. Jh.

„Operation Nadelstich“ nannte man diese Guerillataktik, mit Gruppen von höchstens vier Mann aus Hinterhalten die deutschen Kolonnen zu beschießen, die sich um diese Zeit quer durch ganz Frankreich auf dem Rückzug befanden. Englische SAS-Truppen und die mit ihnen kooperierenden französischen Widerstandstruppen bedienten sich ihrer höchst erfolgreich.

Tod in Burgund

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