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20. Februar

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Sie gehören nicht zu dieser Welt, so wie ich nicht zu ihr gehöre. (…) Ich sende sie in die Welt, wie du mich in die Welt gesandt hast. Johannes 17,16+18

Ich streife durch die wuseligen Gassen Palmas. Eine herrliche Altstadt voller Vielfalt, kleiner Geschäfte, neuer Gerüche und überbordender Farbenpracht und Kreativität. Ich biege um eine Ecke und stehe plötzlich auf einem Hof, an dessen einer Seite eine eher unscheinbare Kirche liegt. Die anderen Seiten sind von Häusern umgeben – nur einen Zugang hat dieses Quadrat der Ruhe. Ruhe – weil mich urplötzlich, mitten in der Stadt, eine kühle Stille umgibt, die ihrerseits ganz still macht! Ich bleibe stehen, sauge auf. Herrlich! Nach einer viertel Stunde verlasse ich dieses Idyll und biege um die nächste Ecke zurück ins pralle Leben.

Manchmal überkommt mich der Gedanke, dass solche Ruheoasen das Paradies sein müssen. So ein wenig zumindest. Und nicht wenige Christen haben je genau diesen Schritt im Laufe der Kirchengeschichte gewählt und sind in die absolute Stille gegangen. Ins Kloster, in die Einöde. Ich glaube, dass das – zumindest für mich persönlich – ein Irrweg ist. Ich halte mehr von ruhigen Innenhöfen, die ich gerade deswegen genießen darf, weil daneben auch das aufregende und wuselige Leben stattfindet, in dem ich nach dem Willen Gottes Salz und Licht sein soll. Beides erlebe ich gerade in dieser Spannung fruchtbarer und intensiver. Es ist eben „in der Welt“ und gleichzeitig wie „nicht von dieser Welt“. Das eine korrigiert das andere. Die Welt erdet mich in meinen geistlichen Höhenflügen – die Stille und Abgeschiedenheit füllt mich neu mit dem, was ich wirklich brauche. Die Balance, dieser Tanz aus Spannung und Entspannung, das ist die Kunst!

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