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24. Februar

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Belehrt mich doch, dann will ich gerne schweigen. Wo hab ich mich vergangen? Sagt es mir! Durch Wahrheit bin ich leicht zu überzeugen, doch euerRedeschwall beweist mir nichts! Wollt ihr mich wegen meiner Worte tadeln und merkt nicht, dass Verzweiflung aus mir spricht? Hiob 6,24-26

Hiobs Freunde haben es wirklich gut gemeint. Haben das Elend dieses redlichen Mannes Gottes aus dem wohl ältesten Buch der Bibel gehört und nach ihrem Erklärungsmodell versucht, zu „lösen“. Du musst gesündigt haben – ansonsten würdest du nicht so gestraft! Aus „a“ folgt eben „b“. Und so hat einer der beiden Freunde, Elifas, den armen Hiob mit einem Redeschwall überhäuft, was alles mit denen passiert, die nicht gehorchen, die Unrecht tun und vieles mehr. Denen geht’s übel. Hiob hört’s und denkt sich: „Na ja, der wird wohl mich damit meinen!“ Genau. Das tut er.

Nun könnte man glauben, dass hier nur der genervte Hiob spricht, der nur die Wahrheit nicht hören will. Doch weit später nach vielen weiteren Redeschwallen der Freunde kommt ein dritter Freund und letztlich Gott dazu – und auch diese kommen zu demselben Urteil. Tolle Freunde seid ihr! Doch was machen sie eigentlich falsch? Was lernen wir daraus im Umgang mit Menschen, die leiden? An sich selbst, an Depression, an Liebeskummer, an was auch immer …

Sie spüren Hiobs Verzweiflung nicht. Sie suchen direkt nach der Lösung! Da ist die Ursache – löse sie – Problem weg. Aber so einfach ist die Welt nicht. Auch nicht im Glauben! Hüten wir uns vor billigen Antworten auf komplexe Fragen! Versuchen wir lieber, den Menschen zu sehen und zu verstehen: Im Zuhören, Spüren der Verzweiflung, Ernst nehmen. Erst wenn das geschehen ist – einfach um des Menschen willen –, darf auch echte Wahrheit und Weisheit genannt werden. Dann dient sie und verletzt nicht.

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