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27. Februar
ОглавлениеVertraut auf ihn zu jeder Zeit, ihr alle aus meinem Volk! Schüttet ihm euer Herz aus! Gott ist unsere Zuflucht. Psalm 62,9
Vertrauen und Liebe gehören zusammen. Dabei ist die Sache mit der Liebe alles andere als einfach! Schon zwischen Menschen ist das so. Mann und Frau treffen aufeinander mit ihren jeweiligen Ecken und Kanten und Prägungen und dann geht es los! Liebe ist großartig – aber auch kompliziert. Wenn das erste große Gefühl gewichen ist, geht es an die Arbeit. Sich entdecken, kennenlernen, aneinanderreiben und verändern, Kompromisse schließen und hoffentlich immer wieder zwischendurch: tiefe Liebe in all dem entdecken.
Bei Gott scheint es mir oft genau andersherum. Wir bekommen gesagt, dass er uns liebt, entdecken vielleicht auch seine große Gnade und sind von dieser Liebe überwältigt. Wir nehmen dieses Geschenk, die Liebe, an und auf in unser Herz (oder Denken?). Wenn wir es angenommen haben, lesen wir viel über Gott, machen erste Erfahrungen und hoffen, dass immer mehr auch eine große Innerlichkeit entsteht und – ja – auch das Gefühl nachkommt.
Das Problem ist: Gott ist nicht sichtbar. Wir kommen mit unseren klassischen „Liebessensoren“ nicht zurecht. Dennoch macht der Psalm klar: Es gibt diese innerliche Beziehung! Geben und nehmen. Sich verschenken und beschenkt werden. Daran will ich festhalten. Die geistlichen Sensoren für Liebe finden sich aber weder in klugen Gedanken noch in großen Gefühlen – auch wenn beides „dabei“ sein kann! Liebe zwischen Gott und Mensch ereignet sich, ist nicht „machbar“. Genauso wenig wie wir das Aufblühen einer Blüte machen können! Aber wir können es fördern – oder verhindern. Die Kunst der Liebe zwischen Gott und Mensch ist also weniger ein Machen – als ein Zulassen und sich Öffnen. Das will ich lernen!