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2.2.3 Herleitung aus dem Hebräischen

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Spricht die LXX von ὄνομα dann allermeist als Übersetzung von שם‏‎. Die entsprechenden alttestamentlichen Erzählungen wissen dabei um die besondere Macht eines Namens, speziell wenn er (über einen anderen) ausgesprochen wird.

Besonders deutlich wird dies bei der Benennung der Tiere durch Adam (Gen 2,20), die einen Herrschaftsakt darstellt. In ähnlicher Weise benennt der Schöpfer die Sterne (Ps 147,4). Das Ausrufen des eigenen Namens bringt eine eroberte Stadt in den Besitz des Er­oberers (2Sam 12,28) und das Volk Israel wird zum Eigentum Jahwes (Jes 63,19). Das Kennen des Namens kann einen Aspekt einer Berufung darstellen (Ex 33,12). Jeremia wiederum schöpft daraus Trost und Freude, dass ἐπικέκληται τὸ ὄνομά σου ἐπ‘ ἐμοί (Jer 15,16). Auch das Weiterleben des eigenen Namens in den Nachkommen (ggf. sichergestellt durch eine Leviratsehe) wie die damit verbundene Angst des Austilgens eines Namens (gar des Namens eines ganzen Volkes) spiegelt die hebräische Vorstellung von der Vielschichtigkeit der Bedeutung des Namens einer Person wider, die weit über ein „Rufmittel“ hinausgeht.1

Als hebräische Entsprechungen für das im klassischen Griechisch ungewöhnliche und daher wahrscheinlich als Übersetzungsgriechisch zu identifizierende εἰς τὸ ὄνομα kommen nun zwei Möglichkeiten in Frage: בשם‏‎ und לשם‏‎. Die einlinige Herleitung aus einer der beiden Konstruktionen anhand des alttestamentlichen und rabbinischen Befundes kann nicht zwingend belegt werden. Die folgende Darstellung der Verwendung von בשם‏‎ und לשם‏‎ und des damit beschriebenen Bedeutungsspektrums wird jedoch die Herkunft der christlichen ὄνομα-Taufformel aus dem Hebräischen als wahrscheinlicher erweisen, denn eine Ableitung aus dem Griechischen.

Die Taufe auf den Tod Christi

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