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Erster Teil: Eine Phänomenologie der Nahrung
ОглавлениеWir leben vom ‚guten Essen und Trinken‘, von der Luft, vom Licht, vom Schauen, von der Arbeit, von Ideen, vom Schlaf usw. ... All dies sind keine Gegenstände der Vorstellung. […] Die Dinge, von denen wir leben, sind keine Werkzeuge, nicht einmal Zeug im heideggerschen Sinn des Terminus. […] Sie sind immer […] Gegenstände des Genusses, sie sprechen unseren ‚Geschmack‘ an, da sie schon geschmückt und schön gemacht sind. […], daß das […] Konstituierte hier seinen Sinn überschreitet; inmitten der Konstitution wird es die Bedingung des Konstituierenden oder, genauer, die Nahrung des Konstituierenden. Dieses Überfließen des Sinnes kann durch den Terminus ‚Nahrung‘ ‚Alimentation‘ fixiert werden. […] Die Welt, in der ich lebe, ist nicht bloß das Gegenüber oder der Zeitgenosse des Denkens und seiner konstituierenden Freiheit, sondern Bedingung und Vorgängigkeit. Die Welt, die ich konstituiere, ernährt und umgibt mich. Sie ist Nahrung und ‚Umwelt‘.
Emmanuel Levinas, Totalität und Unendlichkeit, S. 152 und S. 181 f.