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3.2 Aufgabe der Erziehung
ОглавлениеDie wichtigste Aufgabe der Erziehung ist nach FENGLER/JANSEN (191), Kinder mit Verhaltensmöglichkeiten und Kenntnissen auszustatten, die sie in die Lage versetzen, mit sich selbst und Situationen angemessen umgehen zu können. Erziehung soll die vier Grundwerte menschlichen Zusammenlebens
Selbstbestimmung einer Person,
Achtung einer Person,
Förderung der seelischen und körperlichen Funktionsfähigkeit und
soziale Ordnung
gleichzeitig und möglichst beständig im Leben verwirklichen (vgl. TAUSCH/TAUSCH, 25). Sie leistet einen wesentlichen Beitrag zur „Entwicklung der Beziehungsfähigkeit, der sozialen Verantwortlichkeit, der Entwicklung der Lernfähigkeit und Phantasie, der Zuverlässigkeit, aber auch der Entwicklung der Gefühle.“ (BERGLER 1994, 11)
Die Erziehungspsychologie beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Erziehung und psychischer Entwicklung (Verhalten - Erleben - Selbstkonzept). Sie geht davon aus, dass durch Erziehung eine Förderung des Erlebens und Verhaltens von Kindern und damit eine Förderung ihrer Persönlichkeit erfolgt (vgl. TAUSCH/TAUSCH, 16). Empirische Untersuchungen haben ergeben, dass Eltern, Lehrer und Erzieher durch ihre Person bzw. ihr Verhalten Kinder fördern oder - wie es leider öfter der Fall ist - beeinträchtigen (vgl. TAUSCH/TAUSCH, 112). „Bei Verhaltensauffälligen ist die Erziehung mehr oder weniger misslungen.“ (FENGLER/JANSEN, 191) Das bedeutet, dass wesentliche Verhaltensweisen nicht anerzogen oder die Kinder mit falschen Verhaltensmustern ausgestattet wurden. Sie sind damit nicht in die Lage versetzt worden, ihren Bedürfnissen entsprechend und gesellschaftlich anerkannt in ihrem sozialen Kontext zu leben.