Читать книгу Marionette des Teufels - Dagmar Isabell Schmidbauer - Страница 15
Оглавление„Was war das nur für ein Mann, dem sie da so arglos ihre Wohnungstür geöffnet hat?“, fragte Franziska, nachdem auch Hannes im Dienstwagen Platz genommen hatte. Ohne auf eine Antwort zu warten, holte sie einen Müsliriegel und ihr grünes Notizbuch heraus. Sie riss hastig das Alupapier von ihrem Snack und biss hungrig hinein. Während sie kaute, schrieb sie einige Bemerkungen auf eine freie Seite ihres Notizbuchs.
Hannes beobachtete sie, zuckte mit den Schultern, wusste einfach nicht, worauf sie hinaus wollte, bis Franziska endlich fortfuhr. „Er war größer als sie und so stark, dass er sie mit einem Schlag niederstrecken und anschließend ins Schlafzimmer tragen konnte. Er neigt zu Wutausbrüchen oder lässt sich zumindest leicht reizen.“ Die junge Kommissarin nickte vor sich hin. „Und er hatte Erfahrung im Beseitigen von Spuren.“ Auf einmal sah sie Hannes direkt an. „Oder kannst du dir vorstellen, dass jemand mit Handschuhen zu einer Frau wie Sophia Weberknecht geht? Ich meine, das wäre ihr doch sicher komisch vorgekommen, oder? Hätte sie ihm dann die Tür geöffnet?“
„Du meinst, sie hatte Umgang mit Kriminellen? Aber das passt doch gar nicht zu ihr.“
„Nicht zu dem, was die Nachbarinnen gesagt haben, aber wer weiß, was die wirklich über sie wissen.“ Franziska schob sich den restlichen Riegel in den Mund und kaute in aller Ruhe. „Ich bin gespannt, wie es Obermüller heute mit Paula Nowak ergangen ist.“
„Wegen der Homosexualität?“
„Nein, wegen des Bildes. Wenn es was taugt, kannst du es Agnes Neumüller zeigen und vielleicht erkennt sie den nächtlichen Besucher dann ja doch wieder, hm?“
„Na gut, wollen wir dann erst ins Büro fahren oder …“
„Wir fahren ins Fürstbischöfliche Opernhaus“, entschied Franziska und freute sich nicht nur darüber, von dem unwirtlichen Ort der Rechtsmedizin wegzukommen, sondern auch, das Theater endlich einmal von innen zu sehen. „Sänger sollen ja schließlich auch zu Wutausbrüchen neigen.“
„Oh, Hannes, bitte, lass doch die Klischees!“, mahnte Franziska, legte den ersten Gang ein und fuhr los.
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