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VIII

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UNBESCHADET aber stinksauer, dass ich auf einen Typen wie Folgmann reingefallen war, kam ich nach sechs Stunden wieder in Taipeh an. Die Maschine musste mit Gegenwind und Turbulenzen kämpfen. Kaum war ich in Folgmanns Luxus-Apartment angekommen, schaltete ich Singapore-TV ein. Durchforstete alle Seiten, wartete auf News. Aha:

„Gestern Nacht gab es im Bereich des Airports in einem eigentlich genial gesicherten Gebäude der Freihandelszone eine mysteriöse Mordserie. Es wurden dabei drei männliche Personen, ein Europäer und zwei Asiaten, getötet. Wie die Einbrecher auf das Gelände kamen und wer die gewaltsam getöteten Personen sind, steht noch nicht fest. Die Sicherheitsbehörden des International Security Departments, ISD, nahmen sich gleich nach Bekanntwerden der Todesumstände des ungewöhnlichen Falles an. Der Manager des betroffenen Geländes befindet sich auf dem Rückflug von Europa nach Singapur und wird nach seiner Landung ein Statement zur Situation abgeben. Wir halten Sie auf dem Laufenden, sowie wir erfahren, wer die offensichtlich ermordeten Personen sind. Das Ereignis ist für Singapur sehr ungewöhnlich und wirft viele Fragen auf, denn der Bereich des Flughafens gilt als der sicherste Ort der Welt, noch vor dem Weißen Haus und Fort Knox. Tötungsdelikte sind in unserem Land äußerst selten. Gab es 2016 noch 18 Morde, sank die Zahl inzwischen auf zwölf. Dieses Jahr wird durch dieses schreckliche Ereignis den Trend umkehren, das kann man schon jetzt sagen …“

Einen der drei Getöteten kannte ich namentlich. Aber keiner würde in meiner Situation zum Hörer greifen und den Behörden in Singapur sagen „Hallihallo, ich weiß was! Der Gepfählte ist Duke Adam-Archie Ashtenholm III, ein britischer Anwalt aus London, 48 Jahre alt, verheiratet und vermutlich ein Gangster aus der Oberschicht, der exzellente Mafia-Connections hat und übrigens war ich es, der in Notwehr die anderen zwei Typen erschießen musste, deren Namen ich leider auch nicht kenne …“

Keine Sekunde zu spät hatte ich den Stadtstaat verlassen. In Taipeh angekommen, führte ich ein einseitiges, kurzes Telefonat, ging unter die Dusche, zog mir frische Klamotten an, rief mir ein Taxi und schon war ich auf dem Weg zum Flughafen. Nichts wie weg!

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