Читать книгу Freeport - Dankmar H. Isleib - Страница 9
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Оглавление»KOMM, noch einmal solltest du mir jetzt den Hengst machen! Los, ich will mehr, dein Schweif weiß doch sonst immer, wie er mich beglücken kann!« Tanja wischte sich in dem überheizten Chalet – der Kamin glaubte wohl, es wären schon 15° Celsius, minus – die Schweißperlen mit dem neben ihr liegenden und ziemlich zerrissenen seidenen Nichts von der Stirn, bäumte sich noch einmal auf und forderte ihren Lover vielsagend auf, es ihr zu „besorgen“, wie sie sich – total langweilig und eher abturnend – bieder ausdrückte.
Fantasie war nicht ihre Stärke.
Wie auch.
Sonst hätte sie sich nicht auf den ‚Schwebenden‘ eingelassen. Denn der war Langeweile pur. Der kannte nur sich, blöde Werbesprüche, Bilder, Zahlen und Macht. Bewunderte sich ständig im Spiegel und ihm ging schon in Gedanken fast einer ab, wenn wieder etwas Tolles über ihn in irgendeiner Gazette zu lesen war. Minderwertigkeitskomplexe. Lag es an seiner Körpergröße oder an seiner fast nicht mehr vorhandenen Manneskraft? Ihr war das alles scheißegal. Sie verpulverte sein Pulver und ließ es sich mit regelmäßig neuen Hengsten gutgehen.
Der Aufgeforderte übersah ihre durchaus reizvolle Stellung. Er hatte nur Augen für die SMS, die er gerade erhalten hatte. Ein fieses Grinsen überflog sein Gesicht. Das konnte Tanja nicht sehen, weil er ihr seinen behaarten Rücken zugewandt hatte. Sie blickte voll Gier auf seinen muskulösen Oberkörper und das Tattoo. Eigentlich waren es fünf. Fünf Sterne, die sich vom linken Schulterblatt bis zum rechten zogen. Natürlich wusste die Stute nicht, was die fünf Sterne bei der italienischen, aber auch der russischen und anderen Zweigstellen der Mafia im ehemaligen Ostblock bedeuteten. Sie war aufgeregt, Five-Star-First-Fuck-Hotel, ging es ihr durch den Kopf. Kann man so sagen! Wenn er noch eine Nummer schafft, dann bekommt er von mir das Gütesiegel der Luxusklasse, los, mach schon, mein Hengst …
Der dachte nicht daran, wusste aber seit der SMS, dass sie ihrem Ziel wieder ein Stück näher gekommen waren. Das erfüllte den Hengst nun doch mit Wollust, die er an seiner Stute austobte. Wenn auch nur für Sekunden.
Abgang pur.
Denn er hatte noch eine wichtige Aufgabe zu erledigen …