Читать книгу Ein kunterbunter Streifzug durch den Jahreskreis - Dieter Kremp - Страница 26

DIE JUWELEN DES WINTERS HABEN VIELE GESICHTER

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Abertausend Wattebällchen tanzen um die Wette. Welch schönes Gefühl beim ersten Schneefall kurz innezuhalten: die Nase gen Himmel strecken, die fliegenden, eisigen Kristalle im Gesicht spüren. Doch die weiße Pracht kann auch brennen wie Feuer im kalten Wintersturm. Schnee hat viele Gesichter.

Die funkelnden Kristalle sind winzig klein, tragen in der Meteorologie so poetische Namen wie „Dornröschen“, „Diamantstaub“, „Schneerose“ oder „Lüsterkristall“ und ihre Schönheit ist nur von kurzer Dauer. Schneeflocken sind einzigartig in der Wunderwelt der Natur. Die Ästhetik der Symmetrie fasziniert: So regelmäßig sind die Kristalle aufgebaut, so sehr unterscheiden sie sich voneinander – keine Flocke gleicht der anderen. Es entstehen sechsarmige Sterne, hexagonale Prismen und Dreieckskristallen, schneeweißen Blüten gleich: Sternenblumen des Winters. Erst unter dem Mikroskop kann man ihre Schönheit erblicken.

Die Kristallisation um ein winziges Staubkorn ist ein entscheidender Vorgang in einer Schneewolke. Nur an so genannten Kristallisationskernen können die kleinen Wassertropfen gefrieren und sich anschließend zu winzigen Vorstufen der Schneeflocken entwickeln. Dieser Vorgang kann Stunden oder sogar Tage dauern. Ist so ein kleines Tröpfchen einmal gefroren, wächst es, weil weiter Wasserdampf an ihm kondensiert. So wird das Flöckchen immer größer, bis es so schwer ist, dass es schließlich zu Boden sinkt. „Schnee unter Null ist für Engel, über Null ist für Dämonen.“

Ein Schneekristall kann während seiner Entwicklung eine Größe von 1 bis etwa 5 mm erreichen. Hat er den Erdboden erreicht, so muss sein Wachstum noch lange nicht zu Ende sein. So kann man insbesondere bei hoher Luftfeuchte z. B. neben einem schäumenden Gewässer oder einem nicht gefrorenen Wasserfall Schneekristalle mit einem Durchmesser von mehr als 10 cm Durchmesser finden.

Ob sich Prismen oder Plättchen oder eine andere der Grundformen bilden, hängt von Luftfeuchtigkeit und Temperatur ab – ebenso wie ihre perfekte Symmetrie. Da die Schneekristalle alle verschiedenen Wege durch die Wolke verfolgen, besitzt jedes einzelne Kristall ein individuelles Aussehen. Es entstehen sechs Eisnadeln, die sich allmählich miteinander zu filigranen Gittern verzweigen.

Ein kunterbunter Streifzug durch den Jahreskreis

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