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DER MÄRZ, DER DRITTE MONAT DES JAHRES

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Unsere Monate tragen Namen lateinischen Ursprungs. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts waren vornehmlich auf dem Land auch noch altdeutsche Monatsnamen gebräuchlich, die zum großen Teil auf Karl den Großen zurückgehen,. In oberdeutschen Mundarten, namentlich in Gebirgsgegenden Österreichs, sind auch heute noch alte deutsche Monatsnamen im Gebrauch.

März, der dritte Monat des Jahres mit 31 Tagen, hat seinen Namen von dem römischen Kriegsgott Mars. „Martius“, der Marsmonat, eröffnete bis zur Kalenderreform durch Julius Cäsar das römische Jahr mit verschiedenen Opferfesten. Die Bauern erflehten dabei ebenso den Segen für die warme Jahreszeit wie die Politiker und Heerführer, die im Frühling an kriegerische Eroberungen zu denken begannen.

Der alte deutsche Name „Lenzing“ oder „Lenzmond“ für den März bedeutet nichts anderes als „Frühling“. Eigentlich stammt das Wort „Lenz“ von „lang“ ab – der Frühling ist die Jahreszeit mit den immer länger werdenden Tagen. Heute findet sich das Wort Lenz fast nur noch in älteren Gedichten, dann immer mit dem Frühling ganz allgemein gleichgesetzt. Die weiteren Bezeichnungen Frühlingsmonat und Fastenmonat für den März beschreiben seine Bedeutung als Beginn der ersehnten Zeit nach dem strengen Winter beziehungsweise vom Kirchenjahr her.

Eine weitere poetische Bezeichnung früherer Zeiten für den „Lenzing“ ist „Märzen“.

Im März können linde Lüfte, aber auch brausende Frühlingsstürme wehen. Weil die Schneeschmelze beginnt und der Boden stark aufweicht, ist der Wind auf dem Land nicht ungern gesehen. Er trocknet die Erde wenigstens an der Oberfläche wieder aus und ermöglicht Feld- und Gartenarbeit. Aber insgesamt ist der März doch ein recht unzuverlässiger, sprunghafter Geselle, was das Wetter angeht. Die Bauernregeln können sich gar nicht so recht entscheiden, was sein soll. Auf jeden Fall sind Extreme, also zuviel Wärme, Kälte, Nässe oder Trockenheit, immer unerwünscht. Am liebsten würden wohl alle den März so mögen, wie es der alte Spruch ausdrückt: „Kommen soll der März wie ein Löwe, gehen soll er wie ein Lamm.“

Von den Festtagen her betrachtet zeigt sich der März als stiller, ruhiger Monat. In den meisten Jahren fällt Ostern in den April, so dass für den März im Laufe des Kirchenjahres vor allem die besinnlich gedachte Fastenzeit bleibt.

Allerlei Frühlingsbräuche künden davon, dass nur zu gerne Abschied vom Winter genommen wurde. Von Umzügen, von Sonnenrädern, Umritten über die Felder und Frühlingsspielen – als Kampf zwischen Winter- und Frühjahrsgeistern- wird berichtet. Dahinter stehen wohl die Absichten, den harten Winter auszutreiben, den milden Frühling willkommen zu heißen und vor allem durch Umreiten, Umkreisen, Umhergehen so etwas wie einen magisch wirksamen Schutzwall zu errichten.

Ein kunterbunter Streifzug durch den Jahreskreis

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