Читать книгу Philosophische Grundbegriffe der Naturwissenschaften - Dieter Radaj - Страница 8

KAPITEL I Sein und Werden

Оглавление

Sein und Werden sind Grundbegriffe, die die abendländische Philosophie von Anfang an begleitet haben. Auch in der Naturwissenschaft sind diese Begriffe grundlegend.

Sein und Werden bedingen sich gegenseitig. Aus philosophischer Sicht sind (ideales) Sein und (reales) Werden zueinander komplementär. Aus physikalischer Sicht ist zwischen der »Physik des Seins« (klassische Dynamik) und der »Physik des Werdens« (Thermodynamik) zu unterscheiden. Aus evolutionsbiologischer Sicht ist die Zukunftsrichtung der Zeit für alle Organisationsstufen der Lebenserscheinungen maßgebend. Leben ist Werden, nicht Sein.

Die Seinslehre (Ontologie) ist Voraussetzung für das Erfassen der Werdeprozesse. Nach Nicolai Hartmanns moderner Ontologie zeigt die reale Welt die Seinsstruktur der Schichtung: anorganische, organische, seelische und geistige Seinsschicht. Elementare Gegensatzkategorien durchdringen alle Seinsschichten, schichtenspezifische Kategorien treten hinzu. Die Kategorien des Seins und der Erkenntnis unterliegen kategorialen Gesetzen. Als grundlegend gilt das »Dependenzgesetz«. Die Schichtenstruktur des Seins wird den Erfordernissen der Naturwissenschaften in hohem Maße gerecht.

Philosophische Grundbegriffe der Naturwissenschaften

Подняться наверх