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Der Reformer: Bodo Menze

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Dass im Nachwuchsbereich eines Bundesligisten derartige Zustände herrschen, war damals nicht außergewöhnlich. Schalke war kein Einzelfall. Viele Profivereine kümmerten sich kaum um die Ausbildung junger Talente. Nicht selten waren die Trainingsbedingungen schlechter als bei vielen Amateurvereinen. Ob als Spieler oder Trainer – zumindest in den unteren Jahrgängen konnte so ziemlich jeder mitmachen, wenn er nur wollte. Dies änderte sich nur langsam, doch spätestens seit der Errichtung von Leistungszentren sind diese Zustände endgültig Vergangenheit.

Als Manuel Neuer zehn Jahre alt ist, befürchtet Peter Neuer, dass sein Sohn unter den Bedingungen „auf Schalke“ nicht richtig vorankommt, weshalb er einen Übungsleiterkurs absolviert. Doch der Vater muss nicht selber ran, denn die Verhältnisse ändern sich, und qualifizierte Kräfte übernehmen das Training.

Bodo Menze heißt der Mann, unter dem es nun schrittweise besser wird. Menze, Jahrgang 1953, ist ein waschechter Schalker, sein Elternhaus stand im Stadtteil Schalke, die alte Glückauf-Kampfbahn war in Sichtweite. Menze ist seit seinem elften Lebensjahr Mitglied des Vereins und spielte dort in mehreren Jugendmannschaften. Anschließend studierte er Französisch und Sport und absolvierte an der Sporthochschule in Köln eine Ausbildung zum Fußballlehrer. Er wurde Trainer beim Fußballverband Niederrhein, doch 1991 holt ihn der damalige Schalker Präsident Günter Eichberg zurück in die Heimat. Fortan professionalisiert Menze die Strukturen der Schalker Nachwuchsarbeit und verpflichtet hauptamtliche Trainer: ehemalige königsblaue Profis wie Manfred Dubski und Norbert Elgert und den ehemaligen Herner Zweitligatorwart Lothar Matuschak, der nun die jungen Keeper der Königsblauen ausbildet. Menze ist auch einer der beiden Väter der Kooperation zwischen dem Verein und der Gesamtschule „Berger Feld“; der zweite ist deren Schulleiter Georg Altenkamp. Er leitet bis zum Januar 2014 das später etablierte Nachwuchsleistungszentrum des Vereins, das seit 2012 unter dem Namen „Knappenschmiede“ firmiert. Dass Schalke 04 heute in puncto Ausbildung zu den führenden Klubs in Deutschland gehört, ist ganz wesentlich das Verdienst von Bodo Menze.

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