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Die Talentschmiede

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Kein anderer Bundesligist hat in den letzten Jahren so viel spätere Profitorhüter ausgebildet wie Schalke 04: Manuel Neuer, Ralf Fährmann, Christopher Heimeroth, Christian Wetklo, Mohammed Amsif, Manuel Lenz, Volkan Ünlü, Dennis Lamczyk, Patrick Rakovsky, Lars Unnerstall, Lukas Raeder, Toni Tapalovic, Robert Wulnikowski – die Liste ist vermutlich unvollständig. Eine Reihe von ihnen schaffte es auch in die Nachwuchsnationalmannschaften des DFB.

Wenn man Matuschak und Osigus fragt, was das Besondere an der Schalker Torwartausbildung sei und ihren Erfolg ausmache, bekommt man zunächst keinen Hinweis auf spezifische Trainingsmethoden. Stattdessen erzählen sie vom sehr menschlichen Umgang und der intensiven Kommunikation mit den „letzten Männern“. Lothar Matuschak, der zum Ende der Saison 2011/12 bei den Königsblauen in den Ruhestand ging: „Du musst einen Draht zu den Jungs haben, das ist das Allerwichtigste. Du musst ein Vertrauensverhältnis aufbauen. Wenn sie Fehler machen, musst du trotzdem zu ihnen stehen und nicht auch noch draufhauen.“ Man habe immer versucht, „mit den Jungs gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen im Spiel zu finden. Auch wenn Regeländerungen anstanden. Etwa als die Sechs-Sekunden-Regel kam, als der Torwart nur noch maximal sechs Sekunden den Ball in den Händen halten durfte. Wie haben immer gemeinsam diskutiert, wie man darauf reagieren kann. Wir haben ihre Ideen, ihre Vorstellungen mit einfließen lassen. Wir haben immer gute Lösungen gefunden und dann im Trainingslager umgesetzt. Wir haben auch diskutiert: Wie können wir ein Spiel schnell machen. Das ist ja nicht alles von selber gekommen, das musste sich entwickeln. Und natürlich hat es auch Trainer gegeben, die gesagt haben: Wir müssen nicht das Spiel schnell machen, sondern hintenrum spielen.“

Christoph Osigus ergänzt: „Wir versuchen, in die Köpfe der Torhüter zu kommen, uns in ihre Situation zu versetzen. Wir haben ein freundschaftliches Verhältnis zu den Torhütern, sind Vaterersatz und Ausheulbecken. Dabei hilft uns, dass wir alle selber im Tor gestanden haben, die Besonderheiten des Torwart-Daseins kennen. Sie wissen, dass wir ihr erster Ansprechpartner sind. Dass wir uns auch in schwierigen Zeiten vor sie stellen und mit den Mannschaftstrainern in die Diskussion gehen.“ Auch die Keeper werden zu gegenseitigem Respekt erzogen. Matuschak: „Das Konkurrenzdenken können die Jungs dann bei den Profis haben. Bei uns würde sie das blockieren, sie sollen voneinander lernen. Und sich nicht gegenseitig aus dem Nest werfen.“

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