Читать книгу Neuer - Dietrich Schulze-Marmeling - Страница 27

„Ein Juwel“

Оглавление

Immer dabei: Mutter Marita und ihr Vater Wilhelm Leitheiser, Manuel Neuers „Opa Willi“, die den kleinen Manuel zum Training chauffieren. Hüneborn: „Ihr Auto war neben meinem das einzige auf dem Parkplatz.“

Wilhelm Leitheiser war Bauleiter bei der Bundesknappschaft und ist nun ein rüstiger Rentner, der im Alter von 73 Jahren erstmals nach einem Arzt ruft. Opa Willi spielt eine wichtige Rolle im Leben des jungen Manuel Neuer. Er ist ein kluger und witziger Erzähler, wie er 2014, da ist er schon 89, bei einem öffentlichen Talk mit dem „Ruhr Nachrichten“-Chefredakteur Hermann Beckfeld eindrucksvoll demonstriert. Manuel Neuer hat seine schelmische Art wohl vom Opa Willi geerbt.

Manuels Eltern Peter und Marita besuchen jedes Spiel ihres Sohnes, bei Auswärtsturnieren mit dem Wohnmobil. Als Siggi Hüneborns Mannschaft 1995 an einem großen Pfingstturnier im münsterländischen Rheine teilnimmt, reist der Trainer schon einen Tag früher an. „Ich hatte Freunde in Rheine.“ Auch die Neuers sind mit ihrem neunjährigen Sohn schon vor Ort, was Hüneborn aber nicht weiß. „Als ich mir abends schon mal den Sportplatz angeschaut habe, sprang plötzlich ein kleiner Junge aus dem Gebüsch und rief: ,Hallo Trainer!‘ Es war der Manuel.“

Jahre später, als Manuel Neuer schon 15 ist, kommt es zu einem Wiedersehen mit seinem alten Trainer. Im Rahmen der Schul-Stadtmeisterschaften spielt Hüneborns Gesamtschule gegen die mit Schalker Nachwuchsspielern gespickte Mannschaft der Gesamtschule „Berger Feld“, die viele der blau-weißen Talente besuchen. Hüneborn: „Wir waren krasser Außenseiter, es ging nur um Schadensbegrenzung.“

Keeper Neuer will gegen seinen alten Trainer unbedingt ein Tor schießen. Nachdem „Berger Feld“ eine komfortable Führung herausgeschossen hat, spielt der Keeper nur noch Libero und hat dabei eine ganze Spielhälfte für sich. Hüneborn: „Seine Mitspieler unterstützten ihn dabei. Manu zog aus 25 oder 30 Metern ab, manchmal gingen seine Schüsse nur haarscharf daneben. Und zum Glück hatten wir auch einen ordentlichen Torwart, der später immerhin Oberliga gespielt hat.“

„Berger Feld“ gewinnt mit 10:0, aber Neuer bleibt ohne Torerfolg. Auf Hüneborn hinterlässt das Spiel einen nachhaltigen Eindruck: „Ich registrierte, dass der Junge was draufhatte. Dass er ein Juwel war. Er hob sich mit seiner Spielweise von allen ab, die ich hier gesehen hatte.“

Ein Jahr zuvor hatte Manuel Neuer noch das Ende seiner Karriere auf Schalke gedroht – weil er zu klein gewachsen sei.

Neuer

Подняться наверх