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GSBF
ОглавлениеBis in die achte Klasse besucht Manuel Neuer die Realschule Gelsenkirchen-Buer. Im Sommer 2000 wechselt er auf die Gesamtschule „Berger Feld“, kurz GSBF. Die 1969 gegründete GSBF war eine der ersten Gesamtschulen im Bundesland Nordrhein-Westfalen und auch die erste, an der Schüler ihr Abitur ablegen konnten. 1974 zog die Schule in das neu errichtete Gebäude auf dem Berger Feld an der Gelsenkirchener Adenauerallee um, in unmittelbarer Nähe zum heutigen Vereinsgelände von Schalke 04, dem alten Parkstadion und der Arena Auf Schalke, in der die Profis der „Knappen“ seit der Saison 2001/02 spielen. 2015 zählt die Schule um die 1.300 Schüler, die von 118 Lehrkräften betreut werden. Bis zum Sommer 2015 hieß der Schulleiter Georg Altenkamp, ein alter 68er, für den Chancengleicheit ganz oben auf der pädagogischen Prioritätenliste steht. Die Schule profiliert sich nicht nur durch Sport, sondern auch durch Themen wie Inklusion und Integration. Altenkamp sah ein Defizit: „Es kann doch nicht wahr sein, dass diese Schule in 20 Jahren noch keinen Kontakt zu dem Verein hat.“ Fortan spielte er mit Schalkes Jugendleiter Bodo Menze Doppelpass. So begann in Gelsenkirchen die Zusammenarbeit zwischen Profiklub und Schule deutlich früher als an anderen Orten. Die Kooperation Schalke 04/GSBF avancierte zum Leuchtturm der Nachwuchsförderung im deutschen Fußball.
1995 wurde an der Schule in Zusammenarbeit mit Schalke 04 das Talentzentrum Gelsenkirchen gegründet. Diese Kooperation wurde 2000 durch die Gründung der Fußballschule „Auf Schalke/Teilinternat Gesamtschule Berger Feld“ erheblich intensiviert, was zu beachtlichen Erfolgen führte. 2004 erhielt die GSBF die Auszeichnung „Partnerschule des Leistungssports“, 2007 wurde sie vom DFB als erst vierte deutsche Schule in den Rang einer „Eliteschule des Fußballs“ gehoben und 2012 schließlich zur „Sportschule NRW“ ernannt. Nach der Grundschule wird hier nur aufgenommen, wer in Sport mindestens eine Zwei im Zeugnis hat und in den Hauptfächern nicht schlechter als Drei steht. Wenn die schulischen Leistungen nicht stimmen, schließt Schalke die Jugendlichen vom Trainingsbetrieb aus – bis sie wieder stimmen.
In einer Eigendarstellung der Schule heißt es: „Ziel der Fußballschule ,AufSchalke‘ ist es, die jungen Talente sportlich zu fördern und zugleich in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen. Diesem Anspruch liegen bewährte sportliche und pädagogische Konzepte zugrunde, die kontinuierlich weiterentwickelt werden. So erhalten die jungen Fußballtalente beispielsweise eine pädagogisch-psychologische Betreuung, Kompensation vom Unterrichtsausfall, Hausaufgabenbetreuung und die Möglichkeit, zusätzliche Trainingseinheiten am Vormittag zu absolvieren.“ Norbert Elgert, der legendäre U19-Coach der „Knappen“: „Das sind tausend Ballkontakte pro Woche mehr. Damit ersetzen wir den Straßenfußball früherer Tage.“