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KAPITEL 1 Ein Schlaks aus Katalonien Peps Entdeckung / Leben in La Masia / Prägung durch Johan Cruyff / Der Wissbegierige
ОглавлениеDie 7.500-Seelen-Gemeinde Santpedor liegt in Zentralkatalonien und ist Teil der Provinz Barcelona. Bis in die 70 Kilometer südöstlich gelegene Metropole benötigt man mit dem Auto eine knappe Stunde. Santpedor macht aus seiner katalanistischen Gesinnung keinen Hehl. Von den Balkonen hängt die Senyera, die Flagge Kataloniens, Graffiti künden vom Kampf für die Unabhängigkeit Kataloniens. Auch in den Jahren der Franco-Diktatur, als die katalanische Sprache verboten war, wurde in den Häusern und auf den Straßen des Ortes katalanisch gesprochen.
Auf dem Weg nach Barcelona passiert man das auf einem Berg liegende berühmte Benediktinerkloster Montserrat, in den Jahren der Franco-Diktatur Zufluchtsort für politisch Verfolgte und ein Hort des Widerstands. 1970 versammelten sich hier im Schutz der Klostermauern fast 300 Intellektuelle und verabschiedeten ein „Manifest von Barcelona“, das weltweit Beachtung fand. Die Unterzeichner forderten eine Generalamnestie für alle politischen Häftlinge des Regimes, die Abschaffung von Sondergerichtsverfahren und der Todesstrafe sowie die Errichtung eines „wahrhaft demokratischen Staates, der die Ausübung der demokratischen Freiheiten und Rechte der Völker und Nationalitäten, die den spanischen Staat bilden, einschließlich des Rechts auf Selbstbestimmung, gewährleistet“.
Von diesem Geist scheinen die Einwohner Santpedors noch immer beseelt; man wählt links und katalanistisch. 2013 heißt die Erste Bürgermeisterin des Ortes Laura Vilagrá i Pons und wird von der Esquerra Republicana de Catalunya (Republikanische Linke Kataloniens, ERC) gestellt. Zweitstärkste Partei ist die Partit dels Socialistes de Catalunya (PSC), eine regionale Schwesterpartei der spanischen PSOE. Die bürgerlich-konservativen Nationalisten von der Convergència i Unió (CiU) sind nur drittstärkste Kraft im Lokalparlament.