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Der Balljongleur

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Hier in Santpedor kommt am 18. Januar 1971 Josep „Pep“ Guardiola i Sala zur Welt. Sein Elternhaus steht an der Placa de la Generalitat (Hausnummer 15), benannt nach den autonomen Institutionen Kataloniens.

„Man darf nie vergessen, woher man kommt“, wird Pep Guardiola später oft sagen. Er wächst in bescheidenen Verhältnissen auf, sein Vater Valentí ist Maurer und besitzt ein kleines Bauunternehmen. In allen Schilderungen von Peps Jugend erscheint seine Familie als Bilderbuch-Repräsentant „katalanischer Tugenden“: Fleiß, Stolz und Leidenschaft sind die immer wiederkehrenden Begriffe, wenn es um die Familie Guardiola geht.

Der junge Guardiola besucht zunächst die örtliche Klosterschule. Im Alter von sieben Jahren wechselt er auf das Colegio La Salle de Manresa in der benachbarten Stadt Manresa, wo auf Katalanisch unterrichtet wird. Spanisch wird nur im Spanischunterricht gesprochen. Manresa zählt etwa 75.000 Einwohner und ist stolz auf seine imposante Kathedrale namens Santa Maria de la Seu.

Eine seiner Lehrerinnen ist Maria Carme Bosch, die sich gegenüber dem „kicker“ an einen Schüler erinnert, dem das Lesen und der Musikunterricht besonderen Spaß machten. Später habe ihr Guardiola erzählt, dass hier sein Interesse an Literatur und Musik geweckt worden sei. Der Schüler Guardiola sei nicht streitlustig gewesen, „aber er hatte schon Charakter, einen Führungscharakter“. Deshalb wird er „Sportbeauftragter“ der Schüler. Bei Schulturnieren muss er Mannschaften zusammenstellen, nicht nur im Fußball, sondern auch im Basketball, der zweitbeliebtesten Mannschaftssportart in Spanien.

Dass er seine Kindheit auf dem Dorf verbringt, betrachtet Guardiola später als Vorteil. Denn hier existieren noch Räume für den Straßenfußball: Im Dorf lässt sich „viel leichter eine Hauswand finden, an der man üben kann, als im Zentrum einer Stadt, wo es fast unmöglich ist, auf der Straße Fußball zu spielen. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mit dem Spielen anfing. Aber solange ich denken kann, hatte ich immer einen Fußball dabei. Jeder erinnert sich an mich als das Kind, das immer mit einem Fußball unterwegs war.“

Auch auf dem Schulhof jongliert Pep mit dem Ball. Ramon Casado und Antoni Marsel, Trainer des lokalen Klubs Gimnàstic de Manresa, werden auf sein Talent und seine Leidenschaft aufmerksam und nehmen ihn unter ihre Fittiche. Guardiola: „Ohne sie wäre ich nicht geworden, was ich heute bin.“

Jahrzehnte später, 2007, wird der Verein seines Geburtsortes, der Club de Futbol Santpedor, einen drei Millionen Euro teuren neuen Sportplatz nach dem größten Sohn des Dorfes benennen. Guardiola kommt zur Einweihung. Und mit ihm eine Reihe von Spielern aus Barças legendärem Dream-Team, das 1992 den Europapokal gewann.

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