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§ 22.

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Auch in den Engeln ist das Böse nicht. Der gutgestaltete Engel (Künder)120 kündet nach außen die göttliche Güte an; also ist er durch Teilnahme in zweiter Linie das, was der Gegenstand seiner Ankündigung ursächlich in erster Linie ist. Ein Bild Gottes, ein Sichtbarwerden des unsichtbaren Lichtes, ein reiner, klarster, makelloser, unbesudelter, fleckenloser Spiegel, welcher die ganze Schönheit der ideal guten Gottähnlichkeit, wenn man so sagen darf, in sich aufnimmt und, soweit es möglich ist, unvermischt die Gutheit der im Adyton121 ruhenden Stille in sich widerstrahlen läßt. Demnach ist das Böse auch nicht in den Engeln. Aber sie sind doch böse, weil sie die Sünder bestrafen! Nach dieser Annahme sind aber dann auch die Zuchtmeister böse, welche Fehlende zurechtweisen, und die Priester, welche den Unheiligen von den heiligen Mysterien ausschließen. Es ist doch das Gestraftwerden nichts Böses, sondern daß man Strafe verdient, und nicht der Ausschluß von den Sakramenten ist böse, sondern daß man schuldbeladen, unheilig und ungeeignet für die makellosen Mysterien wird.

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