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§ 30.

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Um zusammenfassend zu sprechen: Das Gute stammt aus der einen und totalen Ursache, das Böse aber aus vielen und partialen Defekten. Gott kennt das Übel, sofern es gut ist, und bei ihm sind die Ursachen der Übel Gutes wirkende Kräfte. Angenommen, das Böse sei ewig, schöpferisch, besitze Kraft, Sein und Wirksamkeit, woher kommt ihm all dieses? Etwa aus dem Guten? Oder kommt es dem Guten aus dem Bösen? Oder stammt es für beide aus einer andern Ursache? Alles, was der Natur gemäß ist, wird aus einer bestimmten Ursache erzeugt. Wenn aber das Böse ohne Ursache und Bestimmtheit ist, so ist es nicht der Natur gemäß, denn in der Natur findet sich nicht das Widernatürliche, und die Kunst kennt nicht das Prinzip der Kunstlosigkeit. Ist also die Seele Ursache des Bösen, gleichwie das Feuer Ursache des Erwärmens ist, und erfüllt sie alles, dem sie nahekommt, mit Bosheit? Oder ist die Natur der Seele zwar gut, aber ihr Verhalten in ihren Betätigungen bald so, bald anders beschaffen? Wenn auch ihr Sein von Natur aus böse ist, woher hat sie dann das Sein? Etwa aus der guten Ursache, welche das ganze Universum schuf? Wenn aber von daher, wie ist sie dann ihrer Wesenheit nach ein Böses? Denn alle Erzeugnisse dieser Ursache sind gut. Wenn sie aber in ihren Betätigungen ein Böses ist, so ist auch das nicht etwas Unveränderliches. Wenn indessen nicht, woher dann die Tugenden, falls sie (die Seele) nicht selbst gutartig geworden (geschaffen) ist? Sonach bleibt der Schluß, daß das Böse eine Schwächung und ein Zuwenig des Guten ist.

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