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2.4.4 Achtsamkeit

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Die Ähnlichkeit und Überschneidungen von Achtsamkeitsmeditationen und Hypnose sind vielfältig und augenfällig. Beide Methoden bedienen sich der Fokussierung der Aufmerksamkeit – häufig über die körperliche Wahrnehmung ähnlich wie auch bei bestimmten Entspannungsmethoden. Was Hypnotherapie von Achtsamkeit deutlich unterscheidet ist, dass erstere Veränderung zum Ziel hat, dass sie den Patienten aus dem gegenwärtigen Erleben in die Vergangenheit (Regression) und in die Zukunft (Progression) führt. Dagegen ist es ein Prinzip der Achtsamkeit, das gegenwärtige Erleben zu fokussieren und nichts zu verändern, sondern alles so zu akzeptieren, wie es ist. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist das Anstreben vollkommener Bewusstheit in der Achtsamkeit, während in der Hypnose die Möglichkeit besteht, durch Dissoziation und sogar Amnesie belastende Reize und Erinnerungen aus dem Bewusstsein fern zu halten. Auch spielt das Übertragung- und Gegenübertragungs-Geschehen in der Achtsamkeitsmeditation keine Rolle, während die Hypnotherapie die Interaktionsdynamik zwischen Therapeut und Patient nutzt, um die kindliche Lernhaltung zu fördern. In der Achtsamkeit dagegen bleibt der Patient erwachsen.

Achtsamkeit ist wie jede andere Meditation als Selbstanwendungsmethode gedacht. Hypnose dagegen profitiert von einer kompetenten Anleitung durch einen speziell geschulten Therapeuten – auch wenn Selbsthypnose eine wichtige Transferfunktion in den Alltag darstellt. Man kann nicht darüber hinwegsehen, dass Achtsamkeit, obwohl sie wie die Hypnose eine heilsame Bewusstseinstechnik ist, leichter angenommen wird, da sie keine Befürchtungen auslöst, einfacher strukturiert ist und in der Selbstanwendung alltagstauglicher ist als Hypnose.

Hypnotherapie bei Depressionen

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