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ERSTE BEOBACHTUNG EINES VENUSTRANSITS

JEREMIAH HORROCKS (1618-1641)

IM KONTEXT

GEBIET

Astronomie

FRÜHER

1543 Nikolaus Kopernikus gibt erstmals eine schlüssige Begründung für ein heliozentrisches Universum, in dem die Sonne im Mittelpunkt steht.

1609 Johannes Kepler beschreibt als Erster ein System von elliptischen Planetenbahnen.

SPÄTER

1663 der schottische Mathematiker James Gregory entwickelt eine Möglichkeit, aus den Venustransits von 1631 und 1639 den Abstand zwischen Sonne und Erde zu bestimmen.

1769 Der britische Seefahrer James Cook beobachtet einen Venustransit im Südpazifik.

2012 Astronomen beobachten den letzten Venustransit des 21. Jahrhunderts.

Planetendurchgänge boten die Möglichkeit zum Test des ersten Kepler’schen Gesetzes, das besagt, dass die Planeten auf elliptischen Bahnen um die Sonne laufen. Man wollte daher Transite von Venus und Merkur durch die Sonnenscheibe beobachten, die in Keplers Rudolfinischen Tafeln vorhergesagt wurden.

Ein Merkurtransit von 1631, beobachtet von dem französischen Astronomen Pierre Gassendi, verlief ermutigend. Einen vorhergesagten Venustransit einen Monat später konnte er aber nicht beobachten, da Keplers Zahlen ungenau waren. Für 1639 sagten die Zahlen voraus, dass Sonne und Venus knapp aneinander vorbeigehen würden. Der englische Astronom Jeremiah Horrocks berechnete aber, dass ein echter Transit stattfinden würde.

Zum Sonnenaufgang am 4. Dezember 1639 baute Horrocks Teleskop und Projektionspappe auf. Gegen 15:15 Uhr klarten die Wolken auf und enthüllten einen »ungewöhnlich großen Fleck« – die Venus – auf der Sonnenscheibe. Horrocks markierte sein Voranschreiten mit genauen Zeitangaben auf der Pappe und ein Freund vermaß den Transit an einem anderen Ort. Mit den beiden Messreihen und nach einer Neuberechnung des Venusdurchmessers relativ zur Sonne konnte Horrocks die Entfernung der Erde von der Sonne genauer bestimmen als je zuvor.

»Ich erhielt eine erste Andeutung einer bemerkenswerten Konjunktion von Venus und Sonne … das bewegte mich dazu, dieses großartige Spektakel mit besonderer Aufmerksamkeit zu beobachten.«

Jeremiah Horrocks

Big Ideas. Das Wissenschafts-Buch

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