Читать книгу Big Ideas. Das Wissenschafts-Buch - Douglas Palmer - Страница 32
ОглавлениеGESTEINSSCHICHTEN BILDEN SICH ÜBEREINANDER
NICOLAUS STENO (1638–1686)
IM KONTEXT
GEBIET
Geologie
FRÜHER
Ende 15. Jh. Leonardo da Vinci schreibt über seine Beobachtungen der Erosion und Ablagerung durch Wind und Wasser.
SPÄTER
ab 1780 James Hutton gelingt es, mit Stenos Prinzipien geologische Prozesse zeitlich zu datieren.
ab 1810 Georges Cuvier und Alexandre Brongniart in Frankreich sowie William Smith in Großbritannien erstellen anhand von Stenos Prinzipien geologische Karten.
1878 Beim ersten Internationalen Geologischen Kongress in Paris wird die Vorgehensweise für die Erstellung einer stratigrafischen Standardskala festgelegt.
Die Sedimentschichten im Gestein bilden auch die Basis der geologischen Erdgeschichte, die man sich normalerweise als eine Abfolge von Schichten vorstellt, die ältesten unten und die jüngsten ganz oben. Die Ablagerung von Gestein durch Wasser und Gravitation war schon seit Jahrhunderten bekannt, doch der dänische Bischof und Forscher Niels Stensen, der sich Nicolaus Steno nannte, beschrieb als Erster die Grundlagen für diesen Prozess. Seine 1669 erschienenen Schlussfolgerungen beruhten auf den Beobachtungen geologischer Schichten in der Toskana.
Stenos »Superpositionsprinzip« besagt, dass die einzelnen Schichten (Stratae) in zeitlicher Folge abgelagert sind, vom älteren im Liegenden (»unten«) zum jüngeren im Hangenden (»oben«). Das »Prinzip der ursprünglichen Horizontalität« besagt, dass die Stratae als horizontale, zusammenhängende Schichten abgelagert werden. Wenn sie gekippt, gefaltet oder zerbrochen vorliegen, müssen diese Störungen nach der Ablagerung aufgetreten sein. Ebenso muss ein Körper oder eine Störung, die eine Schicht (ein Stratum) durchschneidet, sich nach diesem Stratum gebildet haben.
Die Gesteinsschichten lagern sich, wie Steno erkannte, ursprünglich horizontal ab, werden aber später durch geologische Kräfte deformiert und gegeneinander verdreht.
Mit diesen stratigrafischen Prinzipien konnten später die ersten geologischen Karten erstellt werden (durch William Smith in Großbritannien sowie Georges Cuvier und Alexandre Brongniart in Frankreich). Außerdem ermöglichten es diese Prinzipien, die Schichten zeitlich zu ordnen und untereinander in der ganzen Welt zu vergleichen.