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Die Dauer der Stress-Release-Anwendung

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Bei der Selbsthilfeanwendung des Stress Release habe ich bereits erwähnt, dass sich in meiner Praxis und in unseren Seminaren eine Maximalzeit von etwa zehn Minuten herauskristallisiert hat. In meiner Anfangszeit der Anwendung der psychologischen Kinesiologie kamen allerdings auch deutlich längere Zeitspannen vor, bis zu zwanzig Minuten. Wenn ich die Situationen rückblickend vergleiche, fällt mir als wesentlicher Unterschied auf, dass ich anfangs noch „breiter“ gefächert gearbeitet habe. Ich versuchte damals, alles mögliche, was für meinen Patienten als Stress infrage kommen könnte, innerhalb einer Sitzung ins Lot zu bringen. Das kostet natürlich auch das Gehirn eine längere Zeit des Ordnens. Die Ergebnisse waren jedoch nicht so befriedigend, wie ich es erhofft hatte; sowohl die Patienten wie auch ich selbst gingen aus einer solchen Begegnung oft eher angestrengt oder sogar verwirrt hervor.

Schließlich reduzierte ich die Themen unserer Sitzungen. Entweder erkannten wir hinter mehreren „Baustellen“ ein verbindendes Thema – was sehr häufig der Fall ist –, gingen dem nach und bearbeiteten diesen zentralen Knotenpunkt (– für das Gehirn übersichtlich und beim Stress Release weniger zeitintensiv). Oder wir beschränkten uns auf einen Themenbereich, der gerade besonders „pressierte“ – womit der Verarbeitungsvorgang für das Gehirn auch wiederum handlich wurde. Im Gesamtergebnis waren solche Sitzungen weitaus effektiver als meine frühere komplexe Herangehensweise, wir waren nach der Sitzung nicht erschöpft, sondern geklärt und erfrischt, und die weitere Entwicklung konnte viel konkreter anhand des umrissenen Themas beurteilt werden.

Sobald Sie den Muskeltest beherrschen, können Sie mit seiner Hilfe natürlich die individuellen Empfehlungen zur Dauer des Stress Release vom Patienten selbst einholen (siehe Anhang, „Dialogtest“). Oder Sie nutzen (wie ich selbst) den Selbsttest. Solange Sie nicht mit dem Muskeltesten vertraut sind, sind Sie mit pauschal zehn Minuten im Prinzip auf der sicheren Seite.

Und was ist mit der Alternative, dasselbe Entscheidungskriterium anzuwenden, das ich beim Selbsthilfe-Stress-Release empfohlen habe?: Sie könnten Ihren Patienten bitten, die Augen von sich aus zu öffnen, wenn sich der Eindruck festigt, dass es „gut“ ist oder dass die anfänglichen Bilder und Gedanken zurücktreten.

In der praktischen Umsetzung habe ich damit keine positiven Erfahrungen gemacht: Viele Menschen waren mehr damit beschäftigt, darüber nachzudenken, ob dieser Zeitpunkt denn nun schon gekommen sei, als dass sie sich noch auf ihr Thema einlassen konnten. Andere wollten aus Rücksicht auf mich „nichts falsch machen“ und öffneten die Augen viel zu früh – oder gar nicht.

Empfehlung:

Eine zeitliche Richtschnur entspannt Patient und Therapeut. Und diese kann entweder mit dem Muskeltest individuell festgelegt werden oder aber mit der pauschalen Vorgabe von zehn Minuten.

Praxisbuch psychologische Kinesiologie

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