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Risiken? Unerwünschte Wirkungen?

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Ich kann aus den Erfahrungen der 25 Jahre, in denen ich das Stress Release in der Praxis anwende (davon mehr als 20 Jahre in der hier beschriebenen Weise), und aus den Rückmeldungen der von mir ausgebildeten Therapeuten keine Situation ableiten, in der das Stress Release kontraindiziert wäre oder damit ein Risiko eingegangen würde. Die einzige Frage, zu der ich nicht über genügend Erfahrung verfüge, ist die, wie es sich mit einem solchen „synchronisierenden“ Einfluss auf das Gehirn bei Patienten mit Anfallsleiden verhält. Bei den wenigen, die ich in meiner Praxis entsprechend behandelt habe, ist nie ein Anfall ausgelöst worden, aber das genügt nicht für eine Verallgemeinerung.

Hinsichtlich psychischer Reaktionen gehe ich davon aus, dass ein Stress Release als solches niemals die Befindlichkeit verschlimmern kann, mit der ein Patient gekommen ist. Dies erscheint mir wichtig zu erwähnen, weil es auch Neurofeedback-Verfahren wie das EMDR gibt (Eye Movement Desensitization and Reprocessing – zu Deutsch etwa: Augenbewegungs-Desensibilisierung und Wiederaufarbeitung), bei denen zum Beispiel über Augenrotation bestimmte Erinnerungen geweckt und sogar forciert werden sollen – was durchaus unangenehm sein kann. Das Stress Release, wie ich es praktiziere, greift jedoch immer nur das auf, was zuvor schon aktiv ist. Dies ist allerdings eine rein empirische Schlussfolgerung; ich möchte anregen, sie auch neurophysiologisch zu untermauern!

Damit kann das Stress Release ohne Bedenken einem großen Kreis von Patienten zugutekommen, einerseits in der wiederholten Akut- und Selbsthilfe, andererseits und hauptsächlich aber in seiner nachhaltigen Wirkung, tatsächlich „Knoten zu lösen“, die von den Fesseln alter emotionaler Verarbeitungsweisen befreien. Diesen Knoten auf die Spur zu kommen macht somit die wesentliche Vorarbeit für eine tiefgreifende Wirkung des Stress Release aus.

Da wir beim Stress Release eine neurophysiologische Wirkung erreichen wollen, stellt sich die Frage, wie es gut gelingen kann, die dafür erforderlichen Zentren in Aktion zu bringen. Dieser „Zuarbeit“, die im Stress Release ihre physiologische Krönung findet, wenden wir uns nun zu.

Praxisbuch psychologische Kinesiologie

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