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SCHWIERIGKEIT 3: EINFLUSSREICHE INDUSTRIE

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Neben den fachlichen und methodischen Herausforderungen stellt sich noch ein weiteres Problem: das der Interessenskonflikte. Diese gibt es in allen Disziplinen, in denen Studienergebnisse ein praktisches Anwendungspotenzial haben. Doch sind sie in der Ernährungsforschung besonders häufig. Warum, ist schnell erklärt: Da wir Menschen jeden Tag essen müssen, gehört der Lebensmittelmarkt zu den einträglichsten Wirtschaftszweigen überhaupt. Indem Konsumgüterhersteller unsere Primärbedürfnisse bedienen, verdienen sie viel Geld: Nestlé etwa macht pro Jahr mehr als 90 Milliarden Euro Umsatz. Zum Vergleich: Diese Summe übersteigt den Wert dessen, was Kenia an Gütern, Waren und Dienstleistungen insgesamt jährlich produziert. Klar, dass die entsprechenden Branchenriesen ein riesiges Interesse daran haben, vermeintliche Schlankwirkungen ihrer Produkte durch »Studien« zu belegen – und Forscher mit Finanzierungshilfen für sich zu gewinnen.

Wie groß der Einfluss der Industrie auf die ernährungsspezifische Forschung inzwischen ist, zeigen gleich mehrere Analysen. Beispielsweise prüften Wissenschaftler knapp 1500 Artikel im Hinblick auf Verflechtungen mit der Lebensmittelindustrie, die im Jahr 2018 in den zehn anerkanntesten Fachmagazinen zum Thema Diät und Ernährung erschienen waren. Das Ergebnis: Mehr als 13 Prozent der Beiträge waren von Unternehmen mitfinanziert worden – oder standen auf andere Art und Weise mit ihnen in Verbindung. Die Hälfte der Studien kam zu Ergebnissen, wonach das untersuchte Produkt gesundheitsfördernde Wirkungen hatte – oder aber die Studienautoren ließen Nachweise unter den Tisch fallen, die etwa belegten, dass ein Produkt schädlich war oder es sein könnte. Bei jenen Studien, die keine Verbindungen zur Lebensmittelindustrie aufwiesen, zeigen sich solche Fehler nur in jedem zehnten Fall.

Der ultimative Schlankheitscode

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