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DAS SCHLANKGEHEIMNIS DER 100-JÄHRIGEN

In einigen Regionen der Welt werden viele Menschen außergewöhnlich alt – unter anderem, weil sie stets ein gesundes Gewicht bewahren. Grund genug, ihnen einmal genauer auf den Teller zu schauen …

Um das Jahr 2000 herum beschäftigte den Demografen Michel Poulain vor allem die Bergregion Nuoro auf Sardinien: Denn dort schienen auffällig viele Bewohner die 100-Jahre-Marke zu knacken. Um diese Beobachtung zu bestätigen, durchforstete der Langlebigkeitsforscher zusammen mit Kollegen unter anderem Geburts- und Sterberegister in 40 Gemeinden. Anschließend markierte er die Region der 100-Jährigen mit blauen Kreisen auf einer Karte: Die »Blue Zones« waren geboren. Heute gehören zu diesen Gegenden der Langlebigkeit auch die japanische Inselgruppe Okinawa, die Nicoya-Halbinsel (Costa Rica), die Adventisten-Gemeinde von Loma Linda (Kalifornien) sowie die griechische Insel Ikaria.

Warum die Menschen dort so alt werden konnten, haben andere Wissenschaftler inzwischen gut erforscht. Demnach halten ein ruhiger Alltag und eine spezifische Ernährung die Bewohner der Blue Zones schlank – und gesund. Daher sollten sich Abnehmwillige folgende lebensstilistische Besonderheiten dieser Regionen unbedingt abschauen:

Sich ursprünglich ernähren

In den Gegenden der 100-Jährigen ernähren sich die Menschen in weiten Teilen automatisch so, wie es unserer evolutionären Prägung zufolge ideal ist:

 Gemüse, häufig aus eigenem Anbau, bildet die Basis der Ernährung.

 Täglich auf den Tisch kommen Lebensmittel, die reich sind an gesunden Fettsäuren (etwa Olivenöl, Nüsse, Algen).

 Pflanzliche Proteine, etwa aus Tofu oder Hülsenfrüchten, stehen ebenfalls jeden Tag auf dem Speiseplan.

 Fleisch und auch Fisch gibt es im Schnitt nur einmal wöchentlich. Viele Bewohner der Blue Zones essen vegetarisch – oder sogar vegan.

 Stark verarbeitete Produkte und zuckerreiche Nahrung kommen kaum vor.

 Sich zu überessen gilt in den Blue Zones als unstatthaft. Die Menschen nehmen meist nur kleine Portionen zu sich und hören mitunter schon auf zu essen, ehe ein Sättigungsgefühl eingetreten ist.

 Alkohol wird nur selten getrunken – und wenn, dann in Form von Rotwein.

Kohlenhydrate sofort verbrennen

In einer Sache unterscheidet sich der kulinarische Alltag in den Blue Zones deutlich von dem, was ich meinen Patienten rate: Die Menschen essen viel Kohlenhydratreiches – etwa Reis, Kartoffeln, Brot und Mais. Dass dies den 100-Jährigen offensichtlich nicht geschadet hat, liegt daran, dass sie die Zuckerverbindungen über viel alltägliche Bewegung zuverlässig verbrannt haben: Gemüse anbauen, die Ziegen hüten, ein Stück Fisch besorgen – allein um etwas essen zu können, mussten die Menschen teils weite Wege zurücklegen.

In der modernen westlichen Gesellschaft dagegen muss sich für eine reichhaltige Mahlzeit niemand mehr viel bewegen. Essen wir nun jedoch genauso viele Kohlenhydrate und dabei vor allem isolierte oder raffinierte – was die meisten von uns tun! –, macht uns das dick und in der Folge krank. Einen Beleg für diesen Zusammenhang liefern die Langlebigkeitsregionen selbst: Dort sinkt die Lebenserwartung mittlerweile drastisch – weil die westliche Ernährungs- und Lebensweise die traditionelle immer mehr verdrängt!

Das Essen bewusst genießen

Die Menschen in den Blue Zones versorgen sich dank wertvoller Lebensmittel nicht nur ausreichend mit Nährstoffen – sie nutzen das Essen auch, um ihrer Psyche Gutes zu tun. So zelebrieren die meisten 100-Jährigen das Kochen, diese so sinnliche Verwandlung von Lebensmitteln in kulinarische Köstlichkeiten. Sie genießen das Ergebnis in – mitunter großer – Gesellschaft. Wer so isst, kann nicht nur nicht schlingen. Sondern feiert jede Mahlzeit als Genussgaranten und sozialen Akt, der Bindungen festigt und hilft, sich als Teil einer Gemeinschaft wahrzunehmen.

Oft genug entspannen

Der traditionelle Alltag in den Blue Zones ist hart, das Wort »Ruhestand« verpönt – und trotzdem: Entspannte Pausen gehören ebenso zum Lebensentwurf der Hundertjährigen wie die Arbeit. Mittags-Nickerchen, Plausch mit Nachbarn, Tee mit Freunden, freier Sonntag, Meditation und Yoga: Alles, was innere Einkehr oder ein Gefühl von Zugehörigkeit verspricht, praktizieren die Menschen täglich – und zwar bis ins hohe Alter. Daher muss in den Blue Zones niemand mit Snacks gegen Alltagsstress ankämpfen.

Hektik durch Routinen ersetzen

Die Tage, Wochen und Monate gleichen sich in den Langlebigkeitsregionen meist extrem: Modernes Getriebensein ist den 100-Jährigen fremd – auch weil materieller Erfolg absolut keine Rolle spielt. Wichtiger ist es, einen Sinn im Leben zu sehen, bis ins hohe Alter aktiv zu sein und auch etwas für andere zu tun. Diese Routinen senken das Stresslevel der Menschen tatsächlich enorm – und damit auch den Spiegel an Hormonen, die für chronische Entzündungen sorgen, dick und krank machen können (siehe >).

Das Geheimnis der 100-Jährigen lautet also wie folgt: Sie tun alles, um auf gesunde Weise satt und zufrieden zu sein. Damit befriedigen sie genau jene zwei Grundbedürfnisse, die wir Menschen seit jeher haben und die deshalb auch die Grundlage der artgerechten Ernährung bilden (siehe ab >), wie ich sie uns allen empfehle.

Die Schlankfoods der Blue Zones

Blue ZoneSuperfoods
SardinienGrünes Gemüse
OkinawaSüßkartoffeln, Algen
NicoyaBohnen
Loma LindaPorridge, Nüsse
IkariaOlivenöl, Linsen, Kichererbsen
Der ultimative Schlankheitscode

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