Читать книгу Der ultimative Schlankheitscode - Dr. med. Matthias Riedl - Страница 18
Essen als Statussymbol
ОглавлениеNahrung verbindet jedoch nicht nur – wir nutzen sie umgekehrt auch, um uns von anderen abzugrenzen. Wieder dient dies dazu, Identität zu stiften. Wenn etwa der ehemalige FC-Bayern-Star Franck Ribéry, aufgewachsen in einer Plattenbauwohnung eines sozial schwachen Stadtviertels von Boulogne-sur-Mer, ein Video teilt, das ihn dabei zeigt, wie er ein mit Blattgold überzogenes Steak isst, dann demonstriert er damit: »Hey, schaut her, zu was ich es gebracht habe!« In ähnlicher Weise garantiert es einen gewissen Status, wenn etwa 40-jährige Haudegen immer extremere Schärfegrade von Chilischoten ertragen lernen und mit dieser Fähigkeit entsprechende Wettkämpfe gewinnen. Und auch die junge, vegane, fitte Influencerin mit den drei Millionen Followern grenzt sich ab, wenn sie einen Grünkohl-Smoothie trinkt und Zucchinischeiben grillt – von der großen Menge jener, die sich weniger konsequent gesund ernähren.
Sicher, ich zeichne hier klischeeverdächtige Bilder. Doch die Beispiele dienen nur dazu, in aller Drastik zu zeigen: Wir alle nutzen den Konsum oder das demonstrative Weglassen bestimmter Nahrungsmittel, um uns so zu präsentieren, wie wir gesehen werden wollen.