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WARUM ESSEN GLÜCKLICH MACHT

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Neben all den gerade beschriebenen sozialen Funktionen hat Essen auch eine immens wichtige psychobiologische Funktion. Ob wir nun unser Lieblingsgericht genießen, uns mit Freunden auf einen Cocktail treffen oder unser erstes selbst gebackenes Brot genießen – eine Sache eint all diese Szenen: Wir sind entspannt. Dieser Zustand ist für unseren Körper besonders erstrebenswert: Denn anders als in stressigen Situationen läuft der Stoffwechsel dann auf Sparflamme. Und da unser Körper evolutionär bedingt aufs Energiesparen hin optimiert ist – schließlich war Nahrungsmangel über Jahrhunderttausende hinweg die Bedrohung Nummer eins für uns Menschen –, versucht er uns dazu zu bringen, diesen Zustand so oft wie möglich einzunehmen.

Dafür schüttet das Gehirn Dopamin aus, einen im Volksmund »Glückshormon« genannten Botenstoff. Dieses Hormon beschert uns ein Wohlgefühl und wirkt damit als sogenannter positiver Verstärker: Denn wenn wir uns gut fühlen, wollen wir die Handlung, die diesen Zustand ausgelöst hat, wiederholen. Dopamin steht daher auch hinter jeder Form des Lernens.

Das Spannende nun: Beim Essen produziert unser Körper so viel Dopamin wie bei keiner anderen Tätigkeit – abgesehen von Sex. Der Ausstoß fällt umso stärker aus, je hochkalorischer die Nahrungsmittel sind. Der Grund: Nahrung, energiereiche zumal, war über den weitaus größten Teil der Menschheitsgeschichte hinweg absolute Mangelware – sodass es einen Überlebensvorteil darstellte, immer wieder zulangen zu wollen, wenn Kalorien doch einmal in Reichweite waren.

Besonders groß ist die Dopamin-Flut beim Essen dann, wenn wir eine Mahlzeit mit unseren Liebsten teilen. Auch dies hat einen guten Grund: Stabile soziale Bande, die, wie gesehen, vor allem beim Essen entstehen, waren ebenfalls wichtig fürs Überleben. Denn nur wenn die Starken aufgrund enger Beziehungen zu den Schwächeren die vorhandene Nahrung mit ihnen teilten, konnten alle in der Gruppe überleben. Eiweißreiches wie Fleisch auf den Speiseplan zu nehmen bot unseren Ahnen dabei übrigens einen wichtigen Vorteil: Forscher konnten zeigen, dass viel Protein unsere Bereitschaft steigert, mit anderen zu teilen.

Wer dagegen allein war, konnte in der Savanne nicht überleben – und kann es auch in modernen Zeiten nicht, zumindest nicht gut. Denn sind wir allein, setzen im Körper typische Stressreaktionen ein. Werden diese chronisch, machen sie uns krank – weshalb Einsamkeit inzwischen als eigenständiger Risikofaktor für beinahe alle Krankheiten gilt, von Bluthochdruck bis Depression.

Halten wir also fest: Die üppige Lasagne unter Freunden polt uns buchstäblich auf »happy«. Der mit anderen geteilte Salat macht uns aufgrund der geringeren Energiedichte schon ein bisschen weniger froh. Und wenn wir alleine vorm TV sitzen und eine Selleriestange knabbern, fühlt sich das für uns eher freudlos an.


Der ultimative Schlankheitscode

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