Читать книгу Iss dich gesund mit Dr. Riedl - Dr. med. Matthias Riedl - Страница 19
ОглавлениеAUSWERTUNG SELBSTCHECK
Sie haben die Fragen auf der vorherigen Doppelseite beantwortet und für die ersten beiden Tests die Punkte addiert? Dann ordnen Sie sich in eine der Klassen ein und erfahren Sie mehr über Ihr Risiko.
ES IST ZU IHREM BESTEN
Sie befürchten Panikmache und stecken lieber den Kopf in den Sand? Würden Sie kurz vor dem Termin für den Zahnriemenwechsel Ihres Autos eine 3 000-km-Urlaubsreise in den Süden antreten? Sicher nicht. So ist es auch mit Ihrem Risikoprofil. Sie können wahrscheinliche Ereignisse verhindern, aber machen Sie sich nicht verrückt. Wir alle leben mit individuellen Risiken. Und das Schicksal Ihrer Verwandten muss sich nicht zwangsläufig wiederholen. Ein erhöhtes Risiko gilt es aber zu beherzigen.
AUSWERTUNG HERZRISIKO
Risikoklasse 1: 1–15 Punkte
Ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen – also für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall – ist gering. Auch wenn Sie Verwandte mit solchen Erkrankungen haben, können Sie Ihr Schicksal in die Hand nehmen und dafür sorgen, dass Risikofaktoren wie Übergewicht, Diabetes, erhöhte Blutfette oder Bluthochdruck gar nicht erst entstehen. Sie behalten dann dieses niedrige Risiko.
Risikoklasse 2: 16–33 Punkte
Bei Ihnen sammelt sich schon ein gewisses Risikopotenzial. Eliminieren Sie die Risikofaktoren Schritt für Schritt – nicht zu viel auf einmal, das erhöht nur die Gefahr des Scheiterns. Notieren Sie nach dem 20:80-Prinzip, was Sie nach und nach verändern wollen, und schauen Sie in die Liste der ernährungsbedingten Erkrankungen (>), welche Maßnahmen für Sie effektiv sind.
Risikoklasse 3: 34–50 Punkte
Ihr Risiko ist stark erhöht. Es ist aber nie zu spät für Maßnahmen. Schon nach kurzer Zeit reguliert sich das Risiko langsam. Haben Sie keine Angst, das erhöht nur den Stress. Vertrauen Sie auf Ihre Selbstheilungskräfte. Die werden Sie jetzt nämlich ankurbeln – mit optimierter Lebensweise und gesunder Ernährung. Dass das funktioniert, weiß ich von den vielen tausend Patienten, die diesen Weg bereits gegangen sind.
Meine Praxistipps für Risikoklassen 2 und 3
Das Wichtigste ist der Nikotinstopp. Rauchen ist für die meisten der Risikofaktor Nummer eins für eine rasante Arterienverkalkung. Hoffen Sie nicht auf bekannte Beispiele wie den deutschen Altkanzler Helmut Schmidt, der als Kettenraucher uralt geworden ist. Solche Menschen haben eine seltene besondere Enzymausstattung, die die Schäden durch das Rauchen abpuffern. In meiner Sprechstunde gibt es kaum mehr Menschen über 70 Jahre, die rauchen.
Sport bis zu fünfmal pro Woche hat einen schützenden Effekt für Ihre Adern – Gefäßtraining sozusagen. Bereits 15 Minuten Bewegung haben einen nachweisbaren Effekt.
Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte, Übergewicht, Diabetesvermeidung und die Behandlung des krankhaften Schnarchens, des SchlafapnoeSyndroms, bei dem es zu gefährlichen minutenlangen Atempausen kommt – gehen Sie die Probleme am besten der Reihe nach an.
Übrigens, das ist Ihnen sofort klar: Gemeinsamer Nenner dieser Risikofaktoren ist das Übergewicht. Es ist noch nicht zu spät. Vielleicht sind vorübergehend Medikamente zur Regulierung Ihrer Risikofaktoren nötig, die später wieder abgesetzt werden können. Fragen Sie Ihren Arzt.
EINFACH MAL ABSCHALTEN!
Reduzieren Sie Ihr Stressniveau bei der Arbeit und privat. Schalten Sie ab – auch das Handy. Lernen Sie zu meditieren. Gehen Sie im Wald spazieren, das reduziert nachweislich sofort das Stressniveau. Reservieren Sie Zeit für sich. Seien Sie nicht nur für andere da und sagen Sie NEIN, wenn Sie sich gestresst fühlen. Dieser psychosoziale Stress ist ein vollkommen unterbewerteter Faktor.
AUSWERTUNG DIABETESRISIKO
Risikoklasse 1: 1–10 Punkte
Sie haben ein niedriges Risiko – je geriner Ihre Punktezahl, desto besser. Sollten Sie im unteren Punktebereich liegen, weil Sie Sport machen, sich gesund ernähren und schlank sind, dann gratuliere ich Ihnen. Sie werden mit hoher Wahrscheinlichkeit nie Diabetes Typ 2 bekommen.
Risikoklasse 2: 11–22 Punkte
Achtung, Sie befinden sich bereits im Graubereich. Lassen Sie Ihren Blutzucker, den Blutdruck und die Blutfettwerte jährlich beim Hausarzt kontrollieren. Am besten auch gleich den Langzeitzuckerwert im Blut (HbA 1c ). Notieren Sie sich die Werte und schlagen Sie Alarm, wenn die Tendenz – selbst im Normalbereich – nach oben geht. Diabetes ist gerade in der Frühform heilbar und lässt sich sogar verhindern.
Risikoklasse 3: 23–34 Punkte
Bei Ihnen leuchtet die rote Lampe. Vielleicht haben Sie schon Diabetes Typ 2. Gehen Sie zum Arzt und lassen Sie Blutzucker, Langzeitzuckerwert im Blut (HbA 1c ), Blutdruck und Blutfette kontrollieren. Zögern Sie nicht, auch eine medikamentöse Therapie zu beginnen. Die kann später wieder abgesetzt werden, wenn Sie Ihre Ernährungstherapie erfolgreich gemeistert haben. Die Heilungschance für Diabetes ist auch bei Ihnen noch sehr hoch – um 70 Prozent.
Meine Praxistipps für Risikoklassen 2 und 3
Stecken Sie Ihren Kopf nicht in den Sand. Diabetes Typ 2 ist heilbar, besonders wenn er früh erkannt wird. Verschenken Sie keine kostbare Zeit. Alles, was gegen das bauchbetonte Übergewicht hilft, wirkt auch gegen Diabetes, Bluthochdruck, erhöhte Blutfette und Co. Sie schlagen also mehrere Fliegen mit einer Klappe.
Gehen Sie am besten nach dem 20:80-Prinzip vor: Analysieren Sie Ihr Essverhalten sowie Ihren Esstyp und führen Sie eine Woche lang ein Ernährungstagebuch (Kopiervorlage >). Legen Sie die drei wichtigsten Änderungen fest, die Sie umsetzen möchten. Wenn das geklappt hat, können Sie noch mehr ändern, aber immer Schritt für Schritt. Wer Unterstützung bei der Verhaltensänderung wünscht, dem empfehle ich mein Buch »Abnehmen nach dem 20:80-Prinzip« (s. Literatur >).
AUSWERTUNG RUNDUMCHECK
Welche Gene habe ich und wie kann ich den Ausschalter drücken? Sie haben Krankheiten in Ihrer Familie entdeckt? Dann lesen Sie die Anregungen für den Ausschalter in der folgenden Tabelle zur Ernährungstherapie der wichtigsten Erkrankungen. Ich habe Ihnen die Krankheiten zusammengestellt, die am meisten von einer Veränderung der Ernährung profitieren.
Beherzigen Sie meine Tipps zur Ernährungstherapie bei der oder den Krankheiten, für die Sie ein erhöhtes Risiko tragen. Bei einigen gebe ich auch noch Extra-Tipps. Auf diese Weise können Sie für sich selbst individuell Vorsorge betreiben oder bei bereits bestehenden Krankheiten Maßnahmen ergreifen.
Überfordern Sie sich nicht! Oder suchen Sie sich bei der Umsetzung Unterstützung von Ernährungsmedizinern und -beratern. Adressen finden Sie im Anhang des Buches (>).