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ERNÄHRUNGSMYTHEN FAKTENCHECK

Nie wussten wir so viel über Lebensmittel und verschiedene Ernährungstrends. Trotzdem sind viele unsicher und verwirrt: Was ist tatsächlich gesund? Was kann Krankheiten auslösen oder verstärken? Fakten oder Mythen …

OHNE KALORIENZÄHLEN KEIN ABNEHMEN

Viel wichtiger ist die Sättigung. Nur wer wirklich satt ist, vermeidet unnötige Zwischenmahlzeiten. Vor allem Gemüse und Eiweiß machen satt (>) und bewahren vor dem fatalen Snacken. Besser Nüsse naschen, sie enthalten zwar viele Kalorien, aber auch gesundes Fett. Nussesser sind im Durchschnitt jedoch schlanker, weil Nüsse schnell satt machen und vor Heißhunger auf ungesunde Snacks schützen.

FRUCHTSÄFTE SIND GESUND

Das ist falsch, vor allem wenn man viel davon trinkt. Denn im Gegensatz zu frischem Obst fehlen dem Saft die sättigenden Fruchtfasern. Die Folge: In kurzer Zeit nimmt man mehr Kalorien auf als beim reinen Obstessen. Beispiel: 1 Glas Fruchtsaft kommt auf ebenso viel Zucker wie 600 g Erdbeeren. Außerdem enthält Fruchtsaft oft viel Fruchtzucker (Fruktose), der die Blutfette erhöht, zu Fettleber und damit Diabetes führt.

EIN GLÄSCHEN WEIN AM TAG FÖRDERT DIE GESUNDHEIT

Leider nicht. Denn jedes Gramm Alkohol fördert das Risiko für Krebs genauso wie das für Herzrhythmusstörungen. Wein kann immerhin das gute HDL-Cholesterin etwas erhöhen. Und das Risiko für Bluthochdruck und Herzschwäche wird mit Alkohol – jedoch nur in sehr geringen Mengen – verringert. Dieser minimale Vorteil verliert sich allerdings mit steigendem Alkoholkonsum wieder.

SUPERFOOD IST GESÜNDER ALS HEIMISCHES ESSEN

Das stimmt so nicht. Auch heimische Nahrungsmittel wie Kohl, Leinsamen und Nüsse sind im Prinzip ein Superfood. Sie stehen hinsichtlich ihres Gesundheitsnutzens tropischen Importen wie Chia-Samen, Goji-Beeren und Co. in nichts nach. Besonders bedenklich: Sofern das importierte Superfood nicht Bio-Qualität aufweist, lässt sich leider häufig eine hohe Pestizidbelastung feststellen.

TIEFKÜHLKOST IST UNGESUND

Das trifft nur auf tiefgekühlte Fertiggerichte zu – problematisch sind dabei aber vor allem die Zusätze, wie Saucen, Zucker, Salz, Geschmacksverstärker und Emulgatoren. Pures Tiefkühlgemüse ist gerade im Winter eine wertvolle Alternative zu Frischware aus Übersee sowie zu Fertiggerichten. Es wird erntefrisch eingefroren, Verluste bei Vitaminen und Spurenelementen sind nahezu ausgeschlossen. Teilweise enthält Tiefkühlgemüse sogar mehr Nährstoffe als Lebensmittel, die weit transportiert oder lange gelagert wurden.

VITAMIN-C-TABLETTEN VERKÜRZEN INFEKTE

Das konnte in Studien nicht nachgewiesen werden. Vitamin C in Nahrungsmitteln kann durchaus einen positiven Effekt auf bestimmte Krankheiten haben. Wenn das Vitamin jedoch isoliert als Tablette eingenommen wird, bleibt der positive Effekt aus. Dieser Zusammenhang wurde übrigens beim grauen Star bewiesen: Er tritt bei vitaminreicher Ernährung erst später auf, wobei Vitaminpillen diesen Effekt nicht zeigten.

FETTREICHES ESSEN MACHT DICK

Das gilt so allgemein nicht. Der Fettgehalt der Nahrung spielt erst bei hoher Zufuhr und bei gleichzeitigem (!) Übergewicht eine Rolle. Wer sich an die Regeln hält, gute Fette hoch zu dosieren und bei schlechten Fetten zu sparen, dürfte mit einem höheren Fettgehalt in der Nahrung keine Probleme bekommen. In der Women’s Health Study konnte nachgewiesen werden, dass Frauen, die vollfette Milch tranken, in puncto Gewicht besser abschnitten als solche, die fettreduzierte Milch tranken.

BIO IST NICHT GESÜNDER

Das stimmt nicht. Das Fleisch von ökologisch gehaltenen Tieren enthält mehr Omega-3-Fettsäuren. Bio-Eier haben einen höheren Vitamingehalt. Das Fettsäuremuster von Bio-Milch ist besser. Außerdem sind in Bio-Food weniger Pestizidrückstände nachweisbar. Allerdings sind die Unterschiede oft nur minimal oder wirken sich kaum auf die Gesundheit aus. Kleiner Wermutstropfen: Bio-Produkte können häufiger mit Kolibakterien belastet sein und somit eine mögliche Infektionsquelle darstellen – daher immer gut waschen!

WENIGER SALZEN IST GESUND

Das stimmt nur für Menschen mit Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes. Bei bis zu einem Drittel der Menschen kann weniger Salz im Essen den Blutdruck senken. Meist sind es die, die deutlich mehr als die empfohlenen 6 g am Tag zu sich nehmen. Für Gesunde kann sich eine Salzrestriktion allerdings auch ungünstig auswirken, vermuten kanadische Forscher (>).

Iss dich gesund mit Dr. Riedl

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