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DARMBAKTERIEN BRAUCHEN EINEN MITTLEREN PH-WERT

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Auch die Bakterien der Darmflora reagieren, wenn der pH-Wert im Darm (der – je nach Abschnitt – einen pH-Wert von 5,5 bis 6,8 aufweist und damit generell im sauren Bereich angesiedelt ist) in ein zu saures Milieu absinkt: Ihre Fähigkeit, unverdauliche Nahrungsbestandteile wie zum Beispiel Ballaststoffe zu verwerten, lässt nach. Stattdessen erfolgt der Abbau nun über eine unkontrollierte Gärung, bei der nicht nur größere Mengen Gase (Blähungen!), sondern auch vermehrt saure Abfall- und andere schädliche Gärungsprodukte entstehen. Weniger robuste Bakterienarten stellen ihre Tätigkeit sogar ganz ein und sterben ab, wodurch die Fehlbesiedelung der Darmflora zunimmt. Außerdem können die Gärungs- und Fäulnisprodukte nun über die Darmschleimhaut ins Blut gelangen und sich in den Körpergeweben ablagern. Langfristig kann die Darmschleimhaut selbst Schaden nehmen, da auch sie nicht vor den permanenten Angriffen der Giftstoffe und Säuren gefeit ist. Eine geschädigte Darmschleimhaut wiederum hat nicht nur eine eingeschränkte Nährstoffversorgung des Organismus und damit über kurz oder lang Mangelerscheinungen zur Folge, es können auch Entzündungen, Allergien und andere Immunreaktionen ausgelöst werden, etwa Angriffe des Immunsystems gegen körpereigene Strukturen (Autoimmunerkrankungen, siehe >).

Diese fatale Kettenreaktion kann ebenso durch eine Darmdysbiose in Gang gesetzt werden: Dominieren pathogene Keime die Darmflora, nehmen mit der Zeit die problematischen Gärungsprozesse überhand, die wiederum stark säurebildend sind.


Zu viele Säuren im Körper machen chronisch müde und schlapp.

INFO

DER DURCHLÄSSIGE DARM (LEAKY-GUT-SYNDROM)

Die oberste Schicht der Darmschleimhaut muss zwei Ansprüchen gerecht werden, die sich grundlegend unterscheiden: Zum einen muss sie für all die wichtigen Nährstoffe des Nahrungsbreis in Richtung Blutbahn durchlässig sein, damit diese Nährstoffe rasch zu den Zellen gelangen. Zum anderen muss sie den Körper vor dem Eindringen von Erregern, Schadstoffen und all den anderen ungesunden Dingen schützen, die im Essen gesteckt haben könnten – deren Eliminierung wird dann von den Abwehrzellen des Darmimmunsystems übernommen. Wenn das alles reibungslos klappt – und auch die Balance von »guten« und »bösen« Bakterien der Darmflora stimmt – ist die Darmbarriere intakt.

Ist die Darmbarriere jedoch durchlässig geworden, dann können unkontrolliert Fremdstoffe in den Körper eindringen und lassen ihn krank werden. Dieser Zustand wird auch als Leaky-gut-Syndrom (durchlässiger Darm) bezeichnet. Er wird mit einer Vielzahl von Erkrankungen in Verbindung gebracht, allen voran mit einem Reizdarm, mit Allergien und anderen Autoimmunerkrankungen.

Magen und Darm natürlich behandeln

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