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Richtig entgiften bei HPU

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Der Nachweis für die Stoffwechselstörung HPU ist auch ein Nachweis über eine mangelnde Entgiftungskapazität. HPU-Patienten sind schlechte „Entgifter“. Die HPU-Therapie und das Ausgleichen der Mikronährstoffmängel sind Voraussetzung für eine bessere Entgiftungsleistung. Bei vielen Patienten ist allein die Einnahme von Zink, Mangan und aktivem Vitamin B6 bereits entlastend und teilweise sogar schon ausreichend. Wie viel Entgiftungsunterstützung ein Patient benötigt, ist abhängig von der Giftexposition, der er ausgesetzt war oder noch ist. (Siehe Kapitel 2 – es befasst sich grundsätzlich und ausführlich mit dem Thema Entgiftung.)

Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, die ausleitend wirken, ohne die zusätzliche Einnahme der fehlenden Mikronährstoffe, das ist in der Regel ineffizient. Die Patienten spüren eine Verbesserung oder Entlastung, aber keinen wirklichen „Durchbruch“ in der Therapie. Bei ineffizienter intrazellulärer Entgiftung aufgrund der Mikronährstoffmängel werden Toxine oder Schwermetalle zurückbehalten. Eine Entgiftungstherapie ist dann nicht wirklich erfolgreich.

Sinnvoll ist, wenn beides sozusagen Hand in Hand gehen kann: wenn also eine intrazelluläre Entgiftung durch Zink und P5P gewährleistet ist und der Abtransport der Toxine aus dem Gewebe ebenfalls erfolgen kann, zum Beispiel durch die zusätzliche Einnahme wichtiger Phytotherapeutika wie Chlorella, Koriander oder Bärlauch.


In der Therapie eines „giftbelasteten“ HPU-Patienten ist es wichtig, dem Organismus ausreichend Bindemittel zur Verfügung zu stellen. Eine solche Giftbelastung kann vom Vorhandensein von Amalgamfüllungen im Mundraum herrühren oder auch von einer Amalgamsanierung, die bereits Jahre zuvor erfolgt ist, aber ohne Ausleitung. Weitere Giftbelastung kann eine entsprechende Exposition am Arbeitsplatz mit sich bringen. Menschen, die in der metallverarbeitenden Industrie tätig sind oder in Laboren, sind ständig toxischen Dämpfen ausgesetzt. In solchen Fällen ist eine zusätzliche Ausleitung mithilfe von Chlorella angezeigt.

Chlorella bindet Schwermetalle, aber auch Formaldehyd, Insektizide, Pestizide und Lösungsmittel im Darm und entlastet die Leber durch Verhinderung einer Rückresorption über den sogenannten enterohepatischen Kreislauf. Das heißt, dass Chlorella dafür sorgt, dass von der Leber ausgeschiedene Gifte auch tatsächlich ausgeschieden werden und nicht zusammen mit Vitalstoffen aus der Nahrung wieder resorbiert werden. Die individuelle Dosierung kann dabei sehr unterschiedlich sein und von drei mal drei Presslingen pro Tag bis hin zu drei mal 20 oder auch 30 Presslingen reichen. Das ist nicht unbedingt abhängig von der Menge der eingelagerten Gifte, sondern eher davon, wie viel an Ausleitung das System verträgt. So kann die Dosierung am Anfang sehr niedrig sein und im Laufe der Therapie stetig höher werden.

Grundsätzlich kann man sagen, dass Chlorella dann zuverlässig Symptome einer Amalgambelastung abfängt, wenn die richtige Menge verabreicht wird. Treten im Zuge der HPU-Therapie Symptome auf, die durch eine Schwermetallbelastung bedingt sind, so kann der Patient stündlich die vom Therapeuten verschriebene Menge Chlorella einnehmen, bis die Symptome sich bessern, und diese Dosierung dann einige Tage beibehalten. Vor einer Selbstmedikation raten wir grundsätzlich ab.

Koriander mobilisiert Gifte aus Nervenzellen und Knochen. Wie es das macht, ist noch nicht genau erforscht. Aus der Erfahrung mit HPU-Patienten können wir sagen, dass Koriander alleine weniger effektiv Toxine mobilisiert als zusammen mit den bei HPU fehlenden Mikronährstoffen. Koriander in Kombination mit Chlorella kann eine zweite Phase der Entgiftung sein. Die Dosierung ist auch hier individuell sehr verschieden: von wenigen Tropfen bis hin zu drei mal 20 Tropfen oder auch Kapseln. Wir empfehlen die Ausleitung mit Begleitung durch einen erfahrenen Therapeuten, der die individuelle Dosierung möglicherweise auch mit biophysikalischen Testmethoden ermittelt.

Bärlauch und Goldrute unterstützen die Entgiftung über die Nieren. Der Bärlauch enthält viele Schwefelgruppen, die vor allem Schwermetalle fest binden können. Alte Ablagerungen von Schadstoffen in der Niere können mithilfe von Bärlauch wieder mobilisiert werden. Eine gängige Dosierung bei der Einnahme von Bärlauch, die von Therapeuten oft empfohlen wird, sind drei mal 20 Tropfen.

Schwefelgruppen in Form der Aminosäure Cystein oder in Form des Entgiftungsmoleküls Glutathion sind bei HPU-Patienten im Mangel, vor allem dann, wenn eine erhöhte Giftexposition über längere Zeit bestand oder besteht. Eine die HPU-Mikronährstofftherapie begleitende Entgiftung kann deshalb auch in der zusätzlichen Einnahme von N-Acetyl-Cystein oder oral verfügbarem Glutathion bestehen. Eine weitere geeignete, hilfreiche Quelle für Schwefel ist MSM (Methylsulfonylmethan), das die Entgiftungsphase 2 unterstützt. (Vertiefende Literatur zu diesem Thema: Baumeister-Jesch 2011, Liebke 2014, Mutter 2011)

Symptome einer Mobilisierung von Toxinen, die durch unzureichende Entgiftung entstehen, können Kopfschmerzen, Übelkeit, Schlafstörungen, Gliederschmerzen oder auch psychische Veränderungen sein (Reizbarkeit, extreme Traurigkeit, Depression). Sollten diese Symptome mit der HPU-Therapie auftreten und sollte aus der Anamnese eine Schwermetallbelastung hervorgehen, so sind zusätzliche Maßnahmen für eine effektivere Ausleitung der Gifte erforderlich. Dann kann die zusätzliche Einnahme von Chlorella, Koriander und Bärlauch von großem Nutzen sein und innerhalb kürzester Zeit eine Linderung der Beschwerden bringen.

Stoffwechselstörung HPU

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