Читать книгу Wellengrab - Edith Kneifl - Страница 21
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ОглавлениеAls sich die Sonne dem Horizont näherte und das Meer und die Altstadt in ein verführerisches Licht tauchte, gesellten sich Laura und Philip zu ihnen auf die Terrasse.
Laura trug ein langes weißes Kleid, das an eine römische Toga erinnerte. Wie immer war sie ungeschminkt und hatte keinerlei Schmuck angelegt. Auf den Oberarmen hatte sie einen leichten Sonnenbrand.
Alexander fand, dass sie hinreißend aussah.
Philip musterte den fremden Gast interessiert. Alexander hatte für Jünglinge mit klassischen Zügen, die gebaut waren wie ein griechischer Gott oder zumindest so, wie der Bildhauer Praxiteles die griechischen Götter dargestellt hatte, nicht viel übrig, hielt sie für Nichtstuer und Gigolos. Schade, dass sich sein Auftrag nicht auf diesen hübschen, jungen Mann erstreckte.
Nachdem alle vier Gin Tonic getrunken und sich sehr artig und ganz manierlich über die sinkenden Nächtigungszahlen auf Mykonos und die Nachhaltigkeit eines Ökotourismus ausgetauscht hatten, gingen Theo und Philip ins Haus, um sich fürs Abendessen umzuziehen.
Alexander fühlte sich nicht sehr wohl. Der Gin Tonic war ihm nicht bekommen. Er war nicht mehr an harte Sachen gewöhnt.
Auch Laura schien nicht zum Reden aufgelegt zu sein. Schweigend widmeten sie sich dem Farbenspiel der untergehenden Sonne. Der Himmel über der Ägäis schien zu glühen, verfärbte sich von Blutrot in ein kräftiges Orangerot und ging über in ein weicheres Orange.
Alexander nahm all seinen Mut zusammen und griff nach Lauras Hand. Da sie ihm ihre Hand nicht entzog, streichelte er sie zärtlich. Sie sah nicht zu ihm auf, starrte weiter auf das farbenprächtige Spektakel und ließ seine Berührungen über sich ergehen.