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Flights statt Schnuller

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Dimitri van den Bergh kommt aus einer klassischen Darts-Familie. Sein erstes Darts-Equipment hielt er als Baby in der Hand, noch bevor er laufen konnte. Sein Vater Chris, der selbst erfolgreich bei der BDO unterwegs war und zehn Jahre lang in der belgischen Nationalmannschaft spielte, steckte ihm immer Shafts und Flights in den Kinderwagen. „Ich muss eineinhalb, vielleicht auch zwei Jahre alt gewesen sein, als ich zum ersten Mal einen Pfeil auf ein Board warf“, erzählt Dimitri. „Ich habe ihm in der Anfangszeit unterhalb des Boards ein Schild aufgehängt“, erinnert sich der Papa, „das sollte er treffen.“ Der Sohnemann hat einen komplett anderen Stil als der Vater zu seiner Topzeit: „Ich war ein sehr aggressiver Spieler“, erzählt der BDO-French-Open-Sieger von 2001, „Dimitri ist teilweise so freundlich, dass es manchmal schon süß ist.“ Dimitris drei Brüder spielen auch Darts, aber nicht so gut wie er, das wurde relativ schnell klar. Die gesamte Familie van den Bergh ist unglaublich stolz auf Dimi, der Zusammenhalt groß.

Schlüsselmomente in einer Karriere müssen nicht immer Erfolge sein. Ende Oktober 2019 ist van den Berghs Niederlage gegen Dave Chisnall bei der European Darts Championship so ein Moment, der einiges verändert. „Nach dieser Niederlage“, sagt Dimitri, „habe ich meinen Vater angerufen und geweint. Nicht weil ich verloren hatte, sondern wegen der Art und Weise, wegen seines [Chisnalls] Spiels, ich war ratlos.“ Papa Chris reagierte damals wunderbar auf diesen Notruf seines ältesten Sohnes. Dimitri erinnert sich noch genau an seine Worte: „Mein Junge, jetzt ist deine Zeit gekommen. Wenn du einer der besten Spieler der Welt werden möchtest, ist es jetzt an der Zeit.“

Chris van den Bergh stellte für Dimitri einen Trainingsplan auf und brachte ihn damit zurück in die Spur. Drei Turniere später erreichte der zweimalige World Youth Champion bei der Weltmeisterschaft im Ally Pally das Viertelfinale. Acht Monate später, Ende Juli 2020, beim World Matchplay ist er der einzige Spieler, der es bei allen Major-Turnieren in 2020 mindestens bis ins Viertelfinale geschafft hat.

Seine Mutter hat übrigens die gesamte Woche über so ein Gefühl, als könnte etwas Besonderes passieren. Sein Vater sagt ihm gleich nach dem Triumph am Telefon: „Junge, du bist ein Mann geworden.“ Vielleicht macht es auch der Bart, den sich Dimitri mit Beginn der Corona-Pandemie hat wachsen lassen. „Ich hatte immer so ein Babyface und dachte, ich rasiere mich mal eine Zeitlang nicht.“ Dimitri selbst nennt ihn den Corona-Bart.

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