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Die Phil Taylor Trophy

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Als der „Dreammaker“ im Finale des World Matchplay beim 16:9 in die letzte Pause von der Bühne geht, verschränkt er die Hände hinterm Rücken wie ein Professor. Vielleicht weiß er nicht, wie er seine Dominanz anders ausdrücken soll. Es ist ein witziges Bild, weil man van den Bergh so noch nie gesehen hat. „Beim 16:9 wusste ich, dass ich mir das Ding hole. Das ist hier mein Turnier, dachte ich. Im Kopf war ich schon der Sieger.“ Drei Legs später besiegelt er den mit Abstand größten Erfolg seiner Karriere. Beim Stand von 17:10, sein Gegner Gary Anderson hat gerade alle drei Versuche auf der Doppel-10 ausgelassen, haut er den ersten Championship-Dart mitten in die Doppel-16. Geht nach vorne, hebt verlegen die Arme kurz nach oben, zieht die Darts aus dem Board und bedankt sich per Ghetto-Faust beim „Flying Scotsman“.

Dimitri van den Bergh ist erst der zehnte Spieler in der 27-jährigen Turniergeschichte, der dieses Event gewinnen kann. Neben Michael van Gerwen, Rob Cross, Gary Anderson, James Wade, Colin Lloyd, Rod Harrington, Peter Evison und Larry Butler steht natürlich auch der Name des großen Phil Taylor in der Siegerliste. 16-mal hat er dieses Turnier gewonnen, zuletzt 2017 im Finale gegen Peter Wright. Seit 2018 ist die World-Matchplay-Trophäe nach „The Power“ himself benannt.

Die Siegerehrung 2020 fühlt sich ohne Zuschauer besonders merkwürdig an. Die Phil Taylor Trophy steht unbeachtet auf einem kleinen Tisch. Wegen der Hygiene-Vorschriften gibt es niemanden, der dem Champion den Pokal überreicht, van den Bergh muss zum Tisch gehen und sich das Ding selber greifen. Wie immer fliegen Papierschnipsel, aber allein auf der Bühne ohne Applaus ist das nicht wirklich stimmungsvoll.

Nach seiner Heimreise lässt Dimitri die Phil Taylor Trophy zunächst einfach im Auto, weil er sie einerseits überallhin mitnehmen und andererseits die schwere Kiste nicht in die Wohnung in der dritten Etage schleppen will. Phil Taylor hat ihm übrigens gleich am nächsten Tag gratuliert. Der verfolgt natürlich noch das, was in seinem Sport passiert. Aber auf den World-Matchplay-Sieger Dimitri van den Bergh hätte wohl auch „The Power“ nicht im Traum getippt.

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