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Dynamische Entwicklung in der Tertiärstufe
ОглавлениеBereits bei den Zünften geht es nicht nur um die berufliche Grundbildung (Berufslehre), sondern auch um Weiterbildung (Wanderschaft) und zudem um das, was wir heute als Höhere Berufsbildung bezeichnen, die Vorbereitung auf die Meisterprüfung. Diese Dreiteilung wird ins erste Bundesgesetz übernommen: Berufslehre − Weiterbildung − Meisterprüfungen und sie strukturiert auch heute noch diesen Teil des Bildungswesens.
Grafik 5 Entwicklung der Tertiärstufe
Die Meisterprüfungen wurden zu einem Teil der höheren Fachprüfungen, vgl. Grafik 5. Bereits 1909 definierte der SKV die «Fachprüfung für Buchhalter», die heute als älteste Höhere Fachprüfung ausserhalb der Meisterprüfungen gilt. [1909d] 1962 kommen die «Berufsprüfungen» dazu, die etwas weniger hohe Anforderungen stellen und bis Ende des Jahrhunderts viermal häufiger abgelegt werden als die Höhere Berufsprüfung.
Bereits 1874 ist in Winterthur das erste Technikum gegründet worden als Schule auf mittlerem Niveau zwischen Berufslehre und Hochschulen. Nach und nach entstanden weitere Technika, später auch Abendtechnika. Ab 1963 heissen sie «Höhere Technische Lehranstalten», ab 1978 «Ingenieurschulen» und ab 2007 sind es Teile von Fachhochschulen. Damit gehören sie nicht mehr zur höheren Berufsbildung, sondern zu den Hochschulen.
Dabei ist eine neue Lücke entstanden, eine Lücke zwischen der Berufslehre und der Ingenieurausbildung. Eine Lücke, die seit 1970 durch die «Technikerschulen» geschlossen wird, die ihrerseits seit 1978 zusammen mit anderen Schulen auf gleichem Niveau als «Höhere Fachschulen» bezeichnet werden.