Читать книгу Berufsbildung (E-Book) - Philipp Gonon, Emil Wettstein - Страница 43
Behördenschelte − der Bundesrat wird aktiv
ОглавлениеBereits 1987 fordert das Parlament den Bundesrat auf, eine Bilanzierung der Situation der Berufsbildung und eine problemorientierte Zukunftsschau vorzulegen. Ende 1995 sind 19 parlamentarische Vorstösse zum Thema hängig, u. a. zu einem Gutachten der OECD, die die Schweizer Berufsbildung stark kritisiert. [1990a]
Im Sommer 1996 wird der 1987 angeforderte «Bericht des Bundesrates über die Berufsbildung» endlich dem Parlament vorgelegt − und stösst inner- und ausserhalb des Parlaments auf vehemente Kritik. [1996c] Es sei bestenfalls eine Auslegeordnung. Der Handlungsbedarf werde kleingeredet, es fehle an einer Strategie und am Willen, die notwendigen Reformen an die Hand zu nehmen.
Abbildung 14 Fremdsprachenunterricht wird auch an Berufsschulen immer wichtiger. Im Laufe der Jahre werden verschiedene Wege gesucht, die äusserst beschränkten Zeit, die im Rahmen einer Betriebslehre zur Verfügung steht, möglichst effektiv zu nutzen. Hier das «Sprachlabor»» des Centro Italo-Svizzero Formazione Professionale, um 1990 (SSA Zürich)
Lehrstellenmangel, Kantonalisierung, ein verschleppter Bericht – der Bundesrat muss reagieren. Um in Zukunft über aktuelle Zahlen zu verfügen, wird 1997 der «Lehrstellenbarometer» lanciert, der in der Folge zweimal jährlich den Lehrstellenmarkt analysiert. [1997c] Das Bundesamt für Industrie, Gewerbe und Arbeit wird 1998 aufgelöst und das «Bundesamt für Berufsbildung und Technologie» geschaffen, unter neuer Leitung. [1998e] Die vom Parlament verlangte Revision des Berufsbildungsgesetzes wird in Angriff genommen, siehe hier.