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Ich stehe auf dem Platz vor unserem Café, im Schatten eines Baumes. An seinem Schutzgitter hängen immer Fahrräder. Über die Bank hinweg habe ich einen guten Blick in den vorderen Teil und weiß, dass ich von innen nur schwer gesehen werden kann. Lisa und Bene stehen hinter der Theke und reden. Sie sehen auf, als ich die Tür öffne.

„Du hast dir also Verstärkung geholt.“

„Alex, das hier ist kein Krieg. Niemand ist gegen dich.“

Lisa hebt den Kopf und ich küsse sie, flüchtig, mehr aus Gewohnheit und mit leichtem Widerwillen. Bene umarmt mich. Auf der Theke liegt die Broschüre. Doktor Münchenberg hat sie mir mitgegeben. Ein von einem hellen in dunkles Blau übergehender Hintergrund, darauf in weißer Schrift „Magenkrebs“. Flüchtig betrachtet könnte man es für einen Himmel samt weißen Wolken halten. Vielleicht ist die Ähnlichkeit beabsichtigt.

Avisha tritt aus dem Durchgang, umarmt mich und scheucht uns dann nach hinten.

„Zeit für euer Krisengespräch. Ich halte die Stellung.“

Ich zeige mit dem Daumen auf Avisha und sehe Lisa an.

„Siehst du? Sehr wohl Krieg.“

Bene schlägt mir auf die Schulter und verschwindet im Gang, Lisa hinter ihm. Ich folge den beiden und reibe die Stelle, die Bene erwischt hat.

Es ist Vormittag und der hintere Raum fast vollkommen leer. Die Sonne scheint, nur einzelne Wolken am Himmel. Er erinnert mich an die Broschüre. Bene sitzt mir gegenüber, Lisa zwischen uns, wobei sie ein kleines bisschen näher bei Bene sitzt. Er beugt sich nach vorne.

„Lisa hat mir von deinem Plan erzählt.“

„Das dachte ich mir.“

„Und ich finde ihn scheiße.“

„Welchen Teil?“

„Alles.“

Lisa schüttelt den Kopf.

„Der Arzt hat gesagt …“

„Der Arzt hat gesagt, dass eine Heilung ausgeschlossen ist. Alles, was sie machen können, ist, die Schmerzen zu lindern und vielleicht den Tod hinauszuzögern.“

Bene klopft auf das blaue Papier zwischen uns.

„Ja, aber manchmal um Jahre!“

„Und was will ich jahrelang im Krankenhaus?“

Immer noch wach

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