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Vorhandenes Geld

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Ob auf dem Girokonto, dem Sparbuch, auf einem Tagesgeldkonto oder in Form von Wertpapieren im Depot: Eigene Ersparnisse sind die reinste Form von Eigenkapital. Wenn sie nach Abzug der Nebenkosten einen zweistelligen Prozentsatz des Kaufpreises ausmachen, dann ist das bereits ein guter Start.

Aktien, Fonds, andere Wertpapiere. Ob nach dem Hauskauf noch Geld im Depot übrig bleiben soll oder kann, hängt davon ab, wie viel Geld Sie brauchen. Manchmal ist die Versuchung groß, möglichst viele der gut laufenden Papiere zu behalten. Es hat aber fast immer Vorrang, genug Eigenkapital aufzubringen, um einen sicheren Immobilienkauf zu ermöglichen. Ein Wertpapierdepot zu behalten und zugleich eine Hundertprozentfinanzierung für eine Immobilie abzuschließen ist selbst in Zeiten niedriger Zinsen riskant und generell keine gute Idee.

Eine Ausnahme ergibt sich, wenn Sie wirklich viel Eigenkapital haben. Ein Aktiendepot hat das Potenzial, langfristig mehr Gewinn abzuwerfen, als Sie derzeit für einen Immobilienkredit zahlen müssen. Angenommen, Sie könnten die angepeilte Wohnung zu 80 Prozent aus eigenen Mitteln bezahlen. Zugleich liegt der Zins für Immobilienkredite mit rund 1 Prozent sehr niedrig. Dann wäre es eine Überlegung wert, einen höheren Kredit aufzunehmen, als Sie müssen. Sie könnten zum Beispiel 50 Prozent der Kaufsumme aufnehmen und einen Teil der Aktienanlagen behalten.

Bei Hypothekenzinsen über 5 Prozent – was früher einmal die Regel war – macht dagegen diejenige Käuferin das bessere Geschäft, die mehr Eigenkapital einsetzt und sich Zinszahlungen an die Bank spart. Das mindert auch den Stress: Kleinere Kredite sind einfacher zu handhaben, weil die monatliche Belastung geringer ist.

Wer sein Erspartes in Aktien gesteckt hat, steht nun vor einer bangen Frage: Wann verkaufen? Mitten in einer schweren Marktkrise liegt es nahe, erst auf die Erholung zu warten. Ansonsten führt nichts daran vorbei, irgendwann einfach die Verkaufsorders auszulösen. Niemand kennt den perfekten Zeitpunkt.

Sparbuch und Tagesgeldkonto. Falls Sie noch ein Sparbuch haben, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, es aufzulösen und das Geld in die Immobilie zu stecken. Es bringt keine Zinsen.

Auch das Tagesgeldkonto müssen Sie nun vermutlich abräumen – aber mit einer Einschränkung. Dort können Sie Ihre Notreserve belassen. Sie sollten nicht Ihr gesamtes Geld in Beton umwandeln. Jeder Haushalt braucht einen Puffer. Schließlich können Notebook, Waschmaschine oder Auto den Geist aufgeben, oder die Einnahmen können ausbleiben, weil eine Krise Kurzarbeit nötig macht. Wie hoch die Reserve sein sollte, hängt von Ihren persönlichen Umständen ab. Rechnen Sie im Zweifelsfall mindestens 3000 Euro pro Haushaltsmitglied. Eine andere Faustregel empfiehlt, drei Monatsgehälter vorzuhalten.

Immobilienfinanzierung. Das Set

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