Читать книгу Ein Werdender - Fjodor M. Dostojewski - Страница 6

2

Оглавление

Ich beginne, das heißt, ich wollte mit dem neunzehnten September des verflossenen Jahres beginnen, eben dem Tage meiner ersten Begegnung mit . . .

Aber es wäre dumm, so ohne weiteres zu erzählen, wem ich begegnet bin, bevor ein Mensch sonst was von mir weiß. Ich glaube sogar, dieser ganze Ton ist dumm: ich habe mir das Wort gegeben, mir alle literarischen Schönheiten vom Leibe zu halten, und von der ersten Zeile an stecke ich bis über die Ohren in diesen Schönheiten. Und dann, glaube ich, kann man noch nicht so ohne weiteres gleich sachlich und vernünftig schreiben, bloß weil man gern möchte. Schließlich sehe ich jetzt, daß kaum eine andere europäische Sprache schriftlich so schwer zu handhaben ist wie das Russische. Ich habe eben überlesen, was ich geschrieben habe, und muß sagen, ich bin viel klüger als das, was da auf dem Papier steht. Woher kommt es nur, daß die Dinge, die ein begabter Mensch sagt, viel dümmer sind als das, was er in sich zurückbehält? Ich habe das öfters bemerkt, an mir selbst und in der Unterhaltung mit anderen Leuten, dies ganze letzte verhängnisvolle Jahr hindurch, und das hat mich oft genug gepeinigt.

Wenn ich nun auch mit dem neunzehnten September anfangen will, so muß ich doch wenigstens mit zwei Worten sagen, wer ich bin, woher ich komme und, andeutungsweise wenigstens, wie es am Morgen jenes neunzehnten September in meinem Kopf aussah. Der Leser wird dann alles besser begreifen und vielleicht sich selbst auch.

Ein Werdender

Подняться наверх